10.000 km im Hyundai Ioniq

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Hyundai Ioniq blau

Nach nun etwas über 3 Monaten sind die ersten 10.000 km im Hyundai Ioniq vollbracht. Bei mir ist es ähnlich, wie bei vielen anderen Umsteigern aufs Elektroauto, man fährt deutlich mehr. Meine bisherigen Jahresfahrleistungen waren um die 30 TKM. Der Fahrkomfort, die Fahrfreude und auch die geringeren Betriebskosten verleiten zu mehr Fahrkilometern. Auch nehmen wir für gemeinsame Fahrten nur noch ausschließlich den Ioniq. Der Hyundai i30 dient nur noch als Pendelfahrzeug für meine Partnerin. Der ist noch zu neu, um ihn mit einem E-Fahrzeug zu ersetzen.

Was fehlt mir im Vergleich zum Diesel?

Spontan gesagt: Nichts! Ohne es mir schön zu reden. Ich habe noch an keinem Tag bereut, meinem Diesel Adieu zu sagen. Im Gegenteil bin ich sogar froh, ihn nicht mehr zu besitzen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Und man kann sie so, oder so ähnlich, vermutlich von jedem Umsteiger zur Elektromobilität hören

  • Kalkulierbare Energiekosten
  • Besser Fahrleistungen
  • Entspannteres Fahren
  • „Tanken“ in der Garage
  • Erhebliche niedrigere Betriebskosten
  • Wartungsaufwand
  • Geringerer Verschleiß
  • Keine Probleme mit etwaigen Fahrverboten
  • Keine Lärm- und Abgasbelastung
  • Standheizung im Winter
  • Vorklimatisierung

Die Aufzählung ist nicht nach Wertung geordnet und auch nicht abschließend.

Kurzum, mit fehlt nichts. Und trotz kleinem Akku fehlt mir vor allem eines nicht, das Hauptargument aller Verbrennerfahrer, Reichweite.
Lest dazu auch gerne meinen Bericht über die Fahrt zum Skifahren.

Stop! Eines fällt mir dann doch ein. Ich kann am Ioniq zwar eine Anhängerkupplung montieren, aber Anhänger ziehen darf ich nicht. Brauchen würde ich diese vor allem für den Transport vom Fahrrad. Aber nur als Anbauteil für den Fahrradträger ist mir das dann doch zu teuer. Gleicher Preis wie eine herkömmliche Anhängerkupplung, weniger Nutzen.
Ich besitze zwar keinen Anhänger, aber für den seltenen Fall einmal in die Verlegenheit zu kommen einen Hänger ziehen zu müssen, ist das Fahrzeug eben nicht geeignet.

Lösung, man leiht sich einen Transporter im Möbelhaus, für mich der klassische Fall, in dem ein Anhänger zum Einsatz kommen könnte.

Probleme oder Ärgernisse

Gleich bei der Auslieferung meines Ioniq war der Regensensor ohne Funktion. Eine kurze Analyse ergab als Ursache eine fehlerhafte Verklebung des Sensors an der Frontscheibe. Ersatzteil wurde bestellt und neu verklebt, seitdem arbeitet auch der Regensensor ohne Probleme.

Defekte jeglicher Art sind erwartungsgemäß ansonsten noch keine aufgetaucht.

Einmal gab es einen Ladeabbruch am DC-Lader. Jedoch war diese Säule in den nächsten Tagen komplett ausgefallen, so dass ich den Grund eher bei der Ladesäule und weniger am Fahrzeug sehe. Ansonsten, anstecken und problemlos laden.

Die positiven Punkte

Ein komfortableres Fahren in jeder Hinsicht. So gut wie nie mehr eine Bremse nutzen zu müssen. Das alleine ist mit einem Verbrenner nicht mehr zu vergleichen. Beim herkömmlichen Auto, vernichte ich meine Energie, wandle sie über die Bremse um, in Wärme. Beim E-Auto wird daraus wieder Energie und senkt meinen Verbrauch. Mit den unterschiedlichen Rekuperationsstufen, einstellbar über Lenkradpaddel, kann ich die Verzögerung einstellen. In der höchsten Stufe fahre ich zu 80 Prozent nur mehr mit dem Gaspedal, einfach herrlich.

Gleichzeitig ermöglicht mir die einfache Einstellung aber auch das Segeln, also das Fahren mit völlig entkoppeltem Motor. Gerade am Anfang ist es erstaunlich, wie weit das Auto ohne Antrieb rollt. Gut das könnte man auch mit auskuppeln beim Verbrenner vergleichen, aber wer macht das regelmäßig? Beim Elektroauto ist es ein Zug am Lenkradpaddel, fertig.

Da ich mit meinem Fahrzeug im Außendienst unterwegs bin, verbringe ich teilweise meine Mittagspause im Fahrzeug. Und im Winter ist es einfach genial, die Heizung auch während der Standzeiten zur Verfügung zu haben. Die Wärmepumpe läuft, braucht kaum Energie und ich sitze im mollig warmen Auto.

Fahren auf der Autobahn mit Spurhalteassistent und Abstandstempomat, bis Stillstand und automatisches wieder anfahren ist ebenso eine Sache die ich nicht mehr missen möchte. Gerade im zähflüssigen Verkehr, oder bei stop an go.

Kein Nachdenken mehr ob das Öl schon warm genug ist um ordentlich Gas zu geben. Oder allgemein, bin ich im richtigen Gang um zu überholen. Selbst bei Automatik habe ich die Verzögerung vom Kickdown. Beim Elektroauto drück ich aufs Strompedal und beschleunige mit vollem Drehmoment, egal wie schnell ich fahre.

Die Energiekosten stehen für mich von vornherein fest. Mein Strompreis für den Haushaltsstrom gilt das ganze Jahr. Egal ob am Morgen oder Abend, ob zur Urlaubszeit oder nicht. Und das Tanken an der eigenen Steckdose ist dann ja auch der worst case. Sparen tut man bei allen kostenlosen Lademöglichkeiten, die es ja durchaus noch gibt.

Im Falle des Hyundai Ioniq sind natürlich auch die 5 Jahre Herstellergarantie nicht zu verachten. Auf die Hochvoltbatterie gewährt Hyundai eine 8 Jahres Garantie bis 200.000 km.

Ladeprobleme?

Nicht wirklich. Ein erhöhter Planungsaufwand bei längeren Strecken ist aber schon erforderlich. Das ist aber gar nicht so zeitintensiv. Wenn jemand jetzt überwiegend Langstrecke fährt, zu unterschiedlichen Destinationen, dann sehe ich es umständlicher als den Verbrenner.

Man muss sich Schnellladesäulen suchen und auch immer einen Plan B zur Verfügung haben. Vielleicht sollte man besser sagen, noch muss man den Plan B haben. Mit zunehmender Verbreitung von Ladeparks mit mehreren Säulen, kann ich mich schon drauf verlassen eine funktionierende Säule zur Verfügung zu haben.

Im Alltagsbetrieb gibt es keinerlei Probleme mit dem Aufladen. Entweder zu Hause, in der Garage. Über Nacht wird er immer voll. An der Schuko-Steckdose.
Oder unterwegs beim Einkaufen, parken oder am Schnelllader. Es gibt zahlreiche Apps die mir die verfügbaren Ladesäulen anzeigen. Und in dem Gebiet in dem ich mich bewege, weiß ich inzwischen die meisten, für mich passenden, Ladepunkte.

Auf Langstrecke verwende ich die Seite www.abetterrouteplanner.com

Die Navigationslösung berücksichtigt auch die Höhenprofile der Strecke. Und errechnet mir die Ladestrategie um am schnellsten ans Ziel zu kommen. Funktioniert!

Ärgerlich sind allerdings noch die unzähligen Ladetarife, da muss was passieren.

Fazit

Jeder, der nicht verbohrt am Verbrenner festhält, sollte eine Probefahrt im Elektroauto in Erwägung ziehen. Spätestens wenn ein Fahrzeugwechsel ansteht. Vielleicht sogar ein E-Auto für ein oder zwei Wochen mieten. Die meisten wollen nicht mehr zurück zum Verbrenner.

Es gibt bereits eine Modellvielfalt an Elektroautos, bei denen viele ein Fahrzeug das für sie passt finden können.

Ausprobieren und entscheiden. Die Zukunft ist elektrisch

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