Ein Thema, dass im Zusammenhang mit der Umstellung zur Elektromobilität immer häufiger auftaucht, die E-Fuels. Was sind überhaupt E-Fuels? Sind sie eine Alternative für die Elektromobilität? Sind E-Fuels vielleicht sogar die bessere Lösung? Was gibt es bei der Thematik zu bedenken? Antworten versuche ich in diesem Blogartikel zu geben.

In den vergangenen Wochen taucht in der Presse immer wieder das Thema Wasserstoff als Alternative für das batterieelektrische Fahrzeug (BEV) auf. Woher kommt es, dass dieses Thema, nachdem es jahrzehntelang in der Versenkung verschwunden war, plötzlich wieder so einen Stellenwert einnimmt. Ist es vielleicht tatsächlich die bessere Antriebsform? Sollten wir die Forschung auf Wasserstoffantrieb konzentrieren?

Die Akkuherstellung scheint schlimmer zu sein als die Erdölgewinnung. Diesen Eindruck könnte man gewinnen wenn man sich die zahlreichen Statements zu den furchtbaren Umweltschäden durch die Akkuherstellung zu Gemüte führt. Wie sauber ist die Erdölgewinnung? Ist sie vielleicht sogar das kleinere Übel. Schauen wir uns das mal näher an

Dieselfahrverbote, CO2 Steuer, Schlagworte die immer wieder im direkten Zusammenhand mit dem Elektroauto genannt werden. Sündenbock Elektroauto, so könnte man es auf einen Nenner bringen. Dabei ist das Elektroauto nicht Ursache für ein Dieselfahrverbot oder die mögliche Einführung einer CO2 Steuer. Es ist allenfalls Teil der Lösung.

Die Dieselfahrverbote

Dieselfahrverbote werden doch nur eingeführt, weil der Staat die Elektroautos durchdrücken will. Oder weil die deutsche Umwelthilfe sich einen Spaß draus macht, Dieselfahrverbote zu erwirken. Doch in der Beziehung ist die deutsche Umwelthilfe nicht das schuldige Element.

Auch das Elektroauto ist nun mal so überhaupt nicht schuld an den diskutierten Dieselfahrverboten. Es wäre nur eine Lösung für Alle, die sich keinen Kopf mehr über irgendwelche Abgaswerte machen möchten. Lokal emissionsfrei in die Innenstadt, ohne Probleme, möglich im Elektroauto.

Ihr mit euren Elektroautos, ich bleib weiter bei meinem Diesel, da könnt ihr noch so oft von Fahrverboten labern.

So oder ähnlich lese ich das immer wieder in den sozialen Medien. Sämtliche Diskussionen verlaufen jedoch regelmäßig im Sande, da dem ursprünglichen Kritiker die Argumente fehlen. Schade. Aber für mich auch ein Zeichen, das die Unzufriedenheit der Dieselfahrer einfach einen Sündenbock, ein Ventil, sucht, um den Unmut über die Eingriffe in ihre Freiheit kund zu tun. Ohne greifbare Argumente.
Auch ich hab mich geärgert, als ich meinen Diesel weit unter Wert verkaufen musste. Aber ich habe mich ganz bewusst zu diesem Schritt entschlossen und mir auch entsprechend Gedanken gemacht, ob ein Verbrenner noch weiter Sinn macht. Für mich ein ganz klares Nein.

Den Ursprung nahm das ganze Drama um den Diesel, mit den Betrügereien der Dieselhersteller. Erst nach Aufdeckung der diversen Schummelsoftware Eingriffe nahm man sich des Themas so richtig an. Also eigentlich sollte sich der Unmut gegen die Hersteller, vielleicht noch gegen die Politik richten. Jedoch hat der Einzelne keine Chance bei den Herstellern Ansprüche durchzusetzen. Und seine Unzufriedenheit prallt beim Kundenservice einfach nur ab. Also sucht man sich einen Sündenbock, das Elektroauto.

Die CO2-Steuer

Eigentlich genau das selbe Thema wie oben beim Dieselfahrverbot. Vielleicht gibt es hier noch etwas mehr Bezug zur Elektromobilität. In vielen Berichten wird als Grund für eine CO2-Steuer ein Wandel der Mobilität zu neuen Technologien angesprochen. Das ist zur Zeit sicher auch die Elektromobilität.

In meinen Augen, ist es jedoch ein großer Fehler der Politik, mit Strafmaßnahmen die Menschen zum Wechsel zu einem Elektroauto treiben zu wollen. Sowas hat bisher in den seltensten Fällen funktioniert und man erreicht oft das genaue Gegenteil. Man schürt noch mehr Unzufriedenheit, die Ablehnung steigt.

Zielführender wäre im Falle der individuellen Mobilität eine Art Belohnungsmodell. Man hat ja schon mal die Kraftfahrzeugsteuer-Befreiung für 10 Jahre. Die kommt gut an, ist auch den meisten bekannt. Dann die Förderung beim Kauf eines Elektroautos, die wird gern mitgenommen, wird jedoch die wenigsten vom Kauf überzeugen. Eine Fördermöglichkeit, die aktuell sicher noch einige mehr überzeugen könnte, wäre der Strompreis an den öffentlichen Ladesäulen. Oder ggf. auch an Ladpunkten im privaten Haushalt. An den öffentlichen Säulen nähern wir uns ja inzwischen mit den Stromtarifen, den umgerechneten Kilometerpreisen, wie sie beim Diesel entstehen. Das ist natürlich kontraproduktiv. Geld spielt nun mal eine große Rolle. Auch wenn man sagt, der Staat solle so wenig wie möglich regulieren, in diesem Fall, wäre ein steuerndes Eingreifen wünschenswert.

Handlungsspielraum hätte man beispielsweise über die Stromsteuer, welche man für einen begrenzten Zeitraum für den Fahrstrom senken könnte. Aber, nachdem in den Steuerschätzungen für die nächsten Jahre sinkende Einnahmen prognostiziert sind, wird das wohl nichts.

Die Chancen für die Einführung einer CO2-Steuer steigen eher noch. Ob es zu einer Umlage auf die Treibstoffkosten kommt, ob man es über die Kraftfahrzeugsteuer regeln will. Alles noch stochern im Trüben.

Für die Allgemeinheit steht jedoch jetzt schon fest, die Politik will das Elektroauto mit allen Mitteln durchdrücken. Und manche sind auch noch so blöd und kaufen sich so eine Karre. Das die Beweggründe oftmals ganz andere sind, soweit geht die Denke dann nicht.

Elektroauto-Bashing ist in.

Ein wahres Sammelsurium an Vorurteilen gegen die Elektromobilität hat vor einigen Tagen der Hauptgeschäftsführer von Niedersachsen Metall, der Metallindustriellen-Verband Niedersachsen eV., Volker Schmidt, in einem Zeitungsinterview abgefeuert. Ich will hier nur relativ kurz auf seine Argumente eingehen. Das Meiste wird, aufgeteilt auf die verschiedenen Themen, hier im Blog in gesonderten Artikeln dargestellt.
Dieses Interview strotzt allerdings so vor Falschaussagen das man es nicht unkommentiert stehen lassen kann und sollte. Zum nachlesen und wundern.

Verbraucher nehmen E-Fahrzeuge nicht an

Die EU versuche, die E-Mobilität mit der Brechstange einzuführen und zwar unabhängig davon, ob die E-Fahrzeuge vom Verbraucher überhaupt angenommen werden.

Lieferzeiten der aktuell gängigsten E-Fahrzeuge
Hyundai Kona 18 Monate
Kia d-Niro ca. 12 Monate
Hyundai Ioniq ca. 10 Monate, aktuell nicht bestellbar
Renault Zoe 4 Monate
Tesla Model 3 2 Jahre
Tesla Model S 3 Monate
VW e Golf 7 Monate
Audi eTron, Mercedes EQC, Porsche Taycan nicht bestellbar.

Ich denke, die Lieferzeit kommt nicht daher weil das alles Vorführwagen sein sollen, die mit Tageszulassung auf den Markt geschmissen werden, um Stückzahlen zu erreichen.

E-Mobilität ist die derzeit klimaschädlichste Antriebsart

Es wird immer wieder auf den CO2 Rucksack abgezielt, den das Elektroauto aufgrund seiner Batterie mit sich herumschleppt. Die CO2 Belastung sei so hoch, dass ein Diesel schon 200.000 Kilometer fahren muss, um soviel CO2 auszustossen wie die Herstellung des Akkus verursacht.

Herr Schmidt wörtlich: „Es ist ein gigantischer EU-amtlicher Selbstbetrug in Sachen CO2, denn E-Mobilität ist die derzeit klimaschädlichste Antriebsart. Doch wie sagt man so schön: Wenn alle dran glauben, ist das die schönste Form von Selbstbetrug.“ 

Wer begeht denn hier Selbstbetrug, Herr Schmidt? Ich glaube nicht, dass Sie die Fakten nicht kennen. Warum hier so gepoltert wird, dazu weiter unten mehr

Stichwort klimaschädlichste Antriebsart siehe in diesem Artikel.

Das E-Auto tankt überwiegend Kohle

So so. Gewagte These, Herr Schmidt. Haben Sie denn dazu auch Zahlen oder haut man einfach mal Einen raus weil man grad in Stimmung ist.

Herr Schmidt wörtlich: „Beim heutigen Strommix mit rund 55 Prozent aus fossilen Energieträgern tankt das E-Auto überwiegend Kohle.“

Deutscher Strommix 2018:
Braunkohle 24,3 Prozent,
Steinkohle 15,2 Prozent. Wenn ich richtig rechne sind das dann zusammen 39,5 Prozent.
Quelle: Fraunhofer ISE
Aber vielleicht wissen Sie ja da mehr als alle anderen, Herr Schmidt.

Der Strom reicht nicht

Auch immer wieder gern genommen am Stammtisch. Das Stromnetz bricht zusammen wenn alle Elektroauto fahren. Angesichts der oben genannten Lieferzeiten rechne ich nicht damit das Ende Januar 2019 43 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sind. Aber vielleicht lehne ich mich da ein bisschen weit aus dem Fenster.

Herr Schmidt sagt: „Wenn wirklich im prognostizierten Umfang E-Autos gekauft werden, steigt der Stromverbrauch bei uns exorbitant an. Diese Rechnung macht interessanterweise derzeit niemand auf.“

Doch Herr Schmidt, diese Rechnung wurde bereits durchgeführt, haben Sie vielleicht einfach übersehen in Ihrem begrenzten Umfeld.

Einige Informationen dazu, vom November 18, in meinem Artikel hier.

Zugegeben, der Artikel ist schon aus dem letzten Jahr, also wie Herr Schmidt schon sagt, derzeit mache ich die Rechnung nicht auf, sondern ein wenig früher als er.

Aber Verbrenner und Diesel, was ist damit

Papperlapapp. Einfach weiter so, da ist doch noch keiner dran gestorben, jetzt habt euch mal nicht so ihr Weicheier. So deute ich die Aussagen, aber lesen sie selbst.

Herr Schmidt spricht: der CO2 Ausstoss der Autoflotte ist ein Problem „…weil viele Kunden wegen des Dieselbashings auf Benziner umsteigen und so die CO2 Bilanz verschlechtern.“
Aber die Stickoxide….„Eine Scheindebatte. Es gibt bis heute kein einziges Beispiel dafür, dass durch Stickstoffdioxid im Straßenverkehr ein Mensch zu Tode gekommen ist.“ Die Grenzwerte…„nur politisch gesetzte Grenzwerte. Sie sind toxikologisch nicht zu begründen.“

Ein Fachwissen hat der Mann, dass muss man ihm lassen.

Ich empfehle dazu einen Bericht aus dem Manager Magazin.
Da werden Daten vom Umweltbundesamt zitiert. Herr Schmidt beruft sich auf Daten vom Bundesumweltamt, vermutlich eine andere Stelle….

Warum macht der das

Der Artikel muss relativ lang gelesen werden, um zu verstehen was den Mann antreibt. Gut, die Vermutung hat man auch vorher schon.

Er will den Diesel erhalten. Zitat:
„Wir leisten uns als einziges Land der Welt den Luxus, eine Spitzentechnologie wie den Diesel nach allen Regeln der Kunst kurz und klein zu schlagen. Wir ignorieren zudem, dass gerade die deutsche Zulieferindustrie in hohem Maße abhängig ist vom anspruchsvollen Dieselaggregat. Ein Dieselmotor beispielsweise hat ungefähr 2200 Teile. Ein Elektromotor hat 150. Alleine das wird unsere Zulieferindustrie vor große Herausforderungen stellen.“ – Quelle: https://www.svz.de/22121627 ©2019

Da kommt mir spontan die Satire in den Sinn. Mehrere Steinzeitmenschen ziehen durch die Straßen mit Transparenten:

Rettet die Faustkeilindustrie

Die Metallindustrie, also der Zweig den er vertritt, hat Angst vor dem Fortschritt. Sicherlich zum Teil auch berechtigt. Manche Betriebe haben die Zeichen der Zeit erkannt und befinden sich bereits in einem Umstellungsprozess. Hin zu neuen zukunftsfähigen Sparten.

Herr Schmidt, Sie sollten versuchen Ihre Mitgliedsbetriebe auf die Zukunft einzustellen und nicht auf die Zukunft zu schimpfen und den Fortschritt zu verteufeln. Das passiert in Deutschland die letzten Jahre leider viel zu oft.

Herr Dr. Volker Schmidt ist übrigens auch Aufsichtsratsvorsitzender der IdeenExpo GmbH in Hannover. Schon alleine deshalb sollte man doch erwarten, offen für die Zukunft zu sein.

Ich will nicht Schwarzmalen, aber die deutsche Autoindustrie muss sich sputen, um den Anschluß nicht zu verpassen. Sonst droht das selbe Schicksal wie für andere Weltmarktführer, siehe Nokia oder Kodak. Zu lange an überholter Technik festgehalten und nicht rechtzeitig auf Veränderung reagiert.

Interessant dazu auch:

Ich hoffe allerdings in dem Fall, daß ich mich täusche und die Autokonzerne mit ihren Entwicklungen bereits weiter sind als sie uns glauben lassen.

Auf der Klimakonferenz in Kattowitz hat man 2 Wochen lang um Ergebnisse gerungen. Hat man einen Durchbruch erreicht? Leider Fehlanzeige.
Die Klimakonferenz  hat die Ziele von Paris etwas konkretisiert. Fragen bleiben offen. Es wurden keine Maßnahmen beschlossen um den Klimawandel zu stoppen. 
Das Hauptaugenmerk lag vielmehr auf bürokratischen Entscheidungen.


Beispielsweise die Reaktion auf den kürzlich veröffentlichten Bericht des Weltklimarates, der eine Begrenzung des klimabedingten Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad empfiehlt:
Um die Formulierung, wie mit diesem Bericht umgegangen werden soll, hat man gerungen. Der Bericht wurde von Saudi-Arabien, Kuwait, Russland und den USA lediglich „zur Kenntnis genommen“. Der Großteil der Länder hat den Bericht „begrüßt“. Als Resultat einigte man sich auf die Formulierung, „die rechtzeitige Fertigstellung des Berichts wird begrüßt“.
An dieser Darstellung sieht man, wie gewillt die Staatengemeinschaft ist, tatsächlich den Klimawandel zu bekämpfen. Es kann einem Angst und Bange werden. Nichtsdestotrotz wurde die Konferenz als erfolgreich bewertet.

Welche Position nimmt Deutschland ein

In Deutschland wurde eine Kommission eingesetzt, die den Ausstieg aus der Kohleverstromung ausarbeiten soll. Dabei drängt, gerade beim Kohleausstieg, die Zeit. Wie lange eine Kommission braucht um zu Ergebnissen zu kommen ist bekannt.
Eine Arbeitsgruppe soll die Verkehrswende vorbereiten. Im Jahr 2019 soll ein Klimaschutzgesetz verabschiedet werden. Man merkt, es sind einige Absichtserklärungen, Erfolg offen. Mit anderen Worten, man hat nichts greifbares abgeliefert. Dessen ungeachtet war man auch von Seiten unserer Regierung zufrieden mit dem Ergebnis.

Das Klimaschutzgesetz soll langfristig die Planung und Regelung für ein treihausgasneutrales Deutschland festlegen. Verkehr, Hausbau, Energie und Landwirtschaft sollen im Klimaschutzgesetz Vorgaben erhalten. 

Greta Thunberg spricht Klartext

Eine Schülerin aus Schweden, 15 Jahre alt, hat den Konferenzteilnehmern die Leviten gelesen. Sie spricht aus, was viele denken.

„Ihr sagt ihr liebt Eure Kinder und doch stehlt ihr vor ihren Augen ihre Zukunft.“

Sie sei nicht gekommen um die Politiker anzubetteln, da diese sie eh nur ingorieren werden, wie die ganze Zeit zuvor.

„Euch gehen die Entschuldigungen aus und uns geht die Zeit aus. Wir sind hierher gekommen um euch wissen zu lassen, es wird Veränderungen geben. Ob es euch gefällt oder nicht. Die Macht liegt bei den Menschen.“

Unter dem Strich ist das Ergebnis nach zwei Wochen mager. 
Die Hoffnung auf weitreichende Beschlüsse wurde entsprechend nicht erfüllt.
Das ist insbesondere für die von der Klimaveränderung besonders betroffenen Gebiete erschreckend.

Bei der aktuell stattfindenden Klimakonferenz in Kattowitz tritt man annähernd auf der Stelle. Im Bereich Verkehr hat man bisher keinen Durchbruch erreicht. Es hat sich in Sachen CO2-Ausstoß eine Steigerung im Bereich Verkehr ergeben. Trotz immer sauberer Motoren. Allerdings werden eben im Gegenzug die Fahrzeuge immer größer, schwerer und leistungsstärker.

Mit Geld kann man nicht Alles kaufen

Deutschland gibt mehr Geld in den Anpassungsfonds, der armen Ländern beim Kampf gegen den Klimawandel helfen soll. 
Gleichzeitig verfehlt man aber seine selbst gesteckten Klimaziele bis 2020 deutlich und erteilt auch einer CO2 Steuer eine klare Absage. Dieses Mittel wählen unter anderem Frankreich, Großbritannien und die Schweiz. Diese Länder hätten ein ganz anderes Steuersystem, betonte die Bundesumweltministerin Svenja Schultze. Über einen CO2 Preis könne man diskutieren, wolle aber Leute mit geringem Einkommen nicht belasten.
Ich bin sicher, die findige Steuergesetzgebung würde eine Lösung finden, wenn sie nur wollte.


Aus dem Verfehlen der Klimaschutzziele bis 2020 will man lernen und hat  jetzt erklärt, die  Ziele für 2030 zu erfüllen. Mit der Erklärung allein wird es allerdings nicht getan sein.
Für die Bemühungen Deutschlands beim Klimaschutz gab es auf der UN-Klimakonferenz den Preis: „Fossil des Tages“.
Immerhin gab Schultze an, dass es zum Kohleausstieg keine Alternative gebe. Man müsse sehen, wie man das mache und die betroffenen Regionen nicht benachteilige. 

Deutschland gibt keine Impulse im Kampf gegen den Klimawandel

Eigentlich sollten wir doch als eine der führenden Wirtschaftsnationen mit gutem Beispiel voran gehen. Dem ist leider nicht so.

Beim Klimaschutzindex, der jährlich vom NewClimate Institute und Germanwatch herausgegeben wird, ist Deutschland auf Platz 27 von 60. Gewertet werden dabei die weltweit größten CO2-Verursacher und die Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele. 
Dabei war Deutschland 2009 mal auf Platz zwei in dieser Aufstellung. 
Beim Emissionsniveau gibt es in Deutschland einen Stillstand auf hohem Niveau. Der ursprünglich einmal starke Ausbau der erneuerbaren Energien flaut ab. Der Kohleausstieg ist nach wie vor nicht beschlossen.
Die Verkehrswende kommt nicht voran.
Es bedarf einiger Anstrengungen um im Ranking wieder aufzusteigen. 

Übrigens sind die USA auf Platz 59, dem vorletzten Platz in diesem Ranking. Nicht verwunderlich, wenn man sich die gegenwärtige Politik ansieht.

Bei der Akkuherstellung fällt einiges an CO2 an. Es kursieren dabei unterschiedliche Zahlen. Basis ist oftmals eine Schätzung, da sich kein Hersteller gerne in die Karten sehen lässt. Nun wurde eine neue Studie veröffentlicht, in der die Herstellung der Batterie für das Elektroauto deutlich weniger umweltschädlich dargestellt wird als in den bisherigen Veröffentlichungen.

Eine gebetsmühlenartig wiederholte These der Elektroauto-Gegner ist, dass die Verbrenner bedeutend weniger Ressourcen und Energie verbrauchen als Elektroautos. Wenn man denn die Umweltverschmutzung berücksichtigt, die beim Herstellen des Akkus entsteht. Ist das so?

Die CO2 Bilanz in diesem Artikel gibt Antworten.

Wie kommt Benzin und Diesel in den Tank

Bis man den begehrten Energieträger aus der Zapfpistole in den Tank befördern kann, sind einige Schritte notwendig.

Beginnen wir doch mal an der Ölquelle. Rohöl wird aus der Erde gefördert. Die Zweige Fracking und Ölsande lassen wir jetzt mal außen vor. Damit würde die Energiebilanz noch erheblich schlechter ausfallen.
Um Rohöl zu fördern braucht man Energie. Den Energieaufwand kann ich nur schwer beziffern. Aber einfach mal im Hinterkopf behalten.
Dann müssen wir das Rohöl über Pipelines oder Schiffe zu den Raffinerien transportieren. Eine Pipeline braucht in Abständen Pumpen, damit der Fluss aufrecht erhalten wird. Tanker brauchen einen nicht unerheblichen Teil an Schweröl, dass alles andere als sauber verbrannt wird.

Ganz abgesehen vom Energieverbrauch kommt es dabei immer wieder zu verheerenden Unglücken.
Hier nur einmal die Tanker- und Ölunglücke seit dem Jahr 2000

  • 2001           Galapagos Inseln                          900 Tonnen       Treibstoff                      Navigationsfehler
  • 2002           Jemen                                         14.500 Tonnen        Rohöl                             Bombenanschlag
  • 2002           Spanien                                      63.000 Tonnen        schweres Heizöl        Grundberührung
  • 2003           arabisches Meer                     12.000 Tonnen         Rohöl                             Gestrandet
  • 2006           Libanesische Küste               10.000 Tonnen         mittelsch.Heizöl       Libanonkrieg
  • 2007           Südkorea                                   10.500 Tonnen         Rohöl                             Kollision
  • 2009           vor Oslo, Naturschutz             1.100 Tonnen         Dieselöl                        auf Grund gelaufen
  • 05/2010    Golf von  Mexiko                   672.000 Tonnen         Rohöl                             Ölplattform Deepwater Horizon
  • 05/2010    Nigerdelta                                  80.000 Tonnen         Rohöl                             Defekte Ölpipeline
  • 07/2010    Hafen von Dalian                    40.000 Tonnen         Rohöl                              Explosion Pipeline

Diese Aufzählung ist nicht vollständig. Aber es verdeutlicht die enorme Umweltgefahr die von den Transporten ausgeht.

Weiter geht’s mit dem Cracking in den Raffinerien. Auch da bekommt man kaum Informationen über den dafür notwendigen Energieeinsatz. Wer schon einmal an einer Raffinerie vorbeigefahren ist, hat aber wohl eine ungefähre Vorstellung was da passiert.

Von der Raffinerie zu den Tanklagern, oder direkt an die Tankstellen erfolgt der Transport per Bahn oder per LKW.

Zu guter Letzt benötigt auch die Tankstelle noch Energie um den Treibstoff über die Zapfsäule in den Tank zu befördern.

Wieviel CO2 entsteht von der Ölquelle bis zur Zapfpistole

Das Bayrische Landesamt für Umwelt und das Umweltbundesamt geben an, dass für Benzin/Diesel 500 Gramm bis 700 Gramm an CO2 vom Bohrloch bis zur Tankstelle anfallen. Welche Faktoren da jetzt im Einzelnen berücksichtigt wurden kann ich nicht genau sagen. Diese oben genannten Werte gelten je Liter Treibstoff.

Und beim Fahren?

Als Beispiel nehme ich hier die Daten von Autos des Herstellers Hyundai, da wir selbst einen I30 Benziner im Haushalt haben. Von daher hab ich zumindest bei diesem Fahrzeug reale Verbrauchswerte.

Hyundai I30 1,4 GDI        Verbrauch 6,3 Liter Superbenzin             14,68 kg CO2/100 km
Hyundai I 30 Diesel         Verbrauch 4,8 Liter Diesel                           12,67 kg CO2/100 km
Hyundai Ioniq                   Verbrauch 14 kwh                                             7,00 kg CO2/100 km bei konventionellem Strom
Hyundai Ioniq                   Verbrauch 14 kwh                                             0,70 kg CO2/100 km bei Ökostrom

Die Quellen für den CO2 Ausstoss stammen vom Bayrischen Landesamt für Umwelt. Die CO2 Bilanz auf Dauer spricht deutlich für das Elektroauto.
Hinzu kommen dann noch die o.g. Mengen von 500 bis 700 Gramm pro Kilometer für den Weg vom Bohrloch bis zur Tankstelle.
Da die meisten Elektrofahrzeug Nutzer wohl zu 100 Prozent Ökostrom tanken, ist der Unterschied beträchtlich.
Die Werte für die Herstellung von Solarzellen, Windkraftwerken und Biogasanlagen spare ich mir hier. Ansonsten müsste man auch die Energiekosten für die Herstellung von Bohrplattformen, Pipelines, Tanker, Raffinerien und Tankstellen einrechnen….
Fakt ist, wir müssen den CO2 Ausstoß minimieren.

Aber der Akku….

Die Herstellung der Akkus für die Elektroautos ist in der Tat sehr energieintensiv. Und damit verhagelt es ein wenig die gute Umweltbilanz im Fahrbetrieb der E-Autos. Es braucht eine gewisse Fahrstrecke um den CO2 Rucksack des Akkus wieder „abzufahren“. Die Schätzungen über die benötigte Energie gehen dabei, je nach Studie, weit auseinander.

3.700 bis 6.000 kg CO2 entsteht bei der Herstellung einer Batterie mit einer Kapazität von 30 kWh.
Zu bedenken ist hier, dass immer größere Akkus auch zu einer höheren CO2 Belastung führen, welche die benötigte Kilometerleistung weiter nach oben drücken.
Ausschlaggebend für die CO2 Bilanz ist der für die Herstellung der Batterie verwendete Strom. Aus welchen Quellen stammt dieser? Im besten Fall aus Ökostrom. Doch davon ist man noch weit entfernt.

Eine genaue Aufschlüsselung über die Berechnung findet sich bei energieexperten.ch. 

Fazit

Je nach Studie und je nach Berechnung kommt man auf unterschiedliche Ergebnisse, ab wann das Elektroauto sauberer fährt.
Aber, vor allem mit Ökostrom, es lässt sich erheblich umweltschonender betreiben als jeder Verbrenner. Die zurückzulegende Kilometerleistung um sauberer zu werden schwankt, je nach Betrachtung von 40.000 km bis 100.000 km. Je größer der Akku desto länger brauch ich logischerweise.
Ich denke aber, dass man bei der Batterieherstellung das Augenmerk immer mehr auf umweltfreundliche Energie legen wird und dann verschiebt sich die ohnehin schon gute Bilanz noch weiter zu Gunsten des E-Autos.
Tesla legt zwar auch keine wirklichen Zahlen offen, jedoch wird angegeben, dass zur Herstellung der Batterien überwiegend erneuerbare Energien verwendet werden

Es ist schwer von gewohnten Sachen wegzugehen. Aber ich sehe es bei mir. Seit ich mich mit dem Thema Elektromobilität intensiver befasse, erscheint es mir immer verrückter, einen Verbrenner zu bewegen. Es muss nur mal Klick machen. Am besten bei einer Probefahrt.
Und die Verfechter der Verbrenner fangen irgendwann an umzudenken. Davon bin ich überzeugt. Nur missionieren ist der falsche Weg. Man kann nur Denkanstöße liefern. Entscheiden darf bei uns, noch, jeder selbst.