Die Ladeinfrastruktur im Raum Ostbayern wächst erneut an. Insgesamt hat sich in den letzten Jahren der Ausbau bundesweit erheblich beschleunigt. Es gibt aber nach wie vor weiße Flecken auf der Landkarte. Auf der A3 Regensburg-Passau gibt es nun etwa 20 Kilometer östlich von Regensburg an der Ausfahrt Wörth/Wiesent, beim angrenzenden Gewerbegebiet eine neue Lademöglichkeit.

Die bisherige einzeln vorhandene DC-Ladesäule am Eurorastpark Regensburg-Ost bekommt Zuwachs.
Seit Anfang August 2019 ist die Ladesäule abgebaut und wartet, an geringfügig anderer Stelle, auf ihren weiteren Einsatz. Ein Musterbeispiel an Zuverlässigkeit war diese Säule allerdings nicht.
Allego baut einen Ladepark am Eurorastpark Regensburg-Ost

Ionity bietet ein zunehmend flächendeckendes Schnellladenetz entlang der Hauptverkehrsrouten. Ionity ist eine GmbH mit Sitz in München. Zum Joint Venture gehören die BMW Group, Daimler AG, Ford Motorcompany, der Volkswagen Konzern und die Hyundai Motor Group. Also einige durchaus umsatzstarke Automobilhersteller. Man kann sagen, die zusammengeschlossenen Automobilhersteller wollen ein ähnlich leistungsstarkes und flächendeckendes Netz an HPC-Chargern aufbauen, wie dies Tesla mit seinen Superchargern bereits geschafft hat.
Zum 01.02.2020 änderte Ionity sein Preismodell.


Beinahe an jeder Ladesäule klebt ein Hinweis, von wem die Ladesäule denn gefördert wurde. EU, BMVI und Programme der Bundesländer, liest man am häufigsten.

Wie ist das denn eigentlich mit defekten Ladesäulen? Damit meine ich jetzt nicht kurz mal defekt, sondern ein Ausfall über Wochen und Monate. Gibt es da eine Klausel in den Förderbedingungen? Überwacht das jemand? Und warum gibt es eigentlich keine öffentliche Stelle an die man solche Defekte melden kann? Die Ladesäulen-Förderung ist noch verbesserungsfähig.

Was wird gefördert.

Es gibt unterschiedliche Programme zur Förderung der Ladeinfrastruktur:

In Bayern beispielsweise das Programm Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Gefördert werden AC- und DC Ladesäulen.
Dort wird eine Mindestbetriebsdauer von 6 Jahren verlangt. In diesem Zeitraum ist ein halbjährlicher Bericht abzugeben. Einen konkreten Hinweis in den Förderbedingungen, bezüglich eines längerfristigen Ausfalls, konnte ich nicht finden.

Deutschlandweit gibt es eine Förderung durch das BMVI, dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Die Förderrichtlinien sind praktisch gleich mit den o.g. Bedingungen von Bayern. Das Land Bayern hat diese wohl 1 zu 1 übernommen.
Das heißt auch in diesem Fall, 6 Jahre Mindestbetriebsdauer, kein Hinweis was bei einem langfristigen Ausfall passiert.

Die EU fördert ebenfalls. Fast-E lautet hier der Titel. Die Förderung betrifft hier ausschließlich DC-Ladepunkte. Leider habe ich in diesem Fall keine Bedingungen für die Förderung auf der Webseite gefunden. Gefördert wurden dabei Ladesäulen an strategisch wichtigen Punkten.

Defekte Ladesäulen

Immer wieder steht man vor einer defekten Ladesäule. Gut, Technik kann auch mal ausfallen. Im Falle von DC-Ladesäulen kann das aber schnell zum Problem werden. In manchen Landstrichen bin ich auf eine ganz spezielle Säule zum Laden angewiesen. Wenn die dann defekt ist, was man vorher nur selten erkennen kann, braucht man einen Plan-B.

Das Stromtankstellen-Verzeichnis auf goingelectric.de ist durchaus hilfreich, leider aber auch nicht immer ganz aktuell. Zumindest bietet es aber einen groben Überblick bei öfter genutzten Säulen. Hiermit vielleicht auch ein Apell die Ladevorgänge einzupflegen, denn manchmal ist ein aktuelles Ladelog hilfreich.

Ladeinfrastruktur Regensburg

Ich will hier am Beispiel von Regensburg die aktuelle Situation schildern.

Defekte DC-Ladesäulen in Regensburg und Umgebung.
Einer davon ist ein allego Lader, der inzwischen seit mehreren Wochen defekt ist. Dieser wird in kaum einer APP als defekt angezeigt. Er wurde von der EU Co-finanziert. Der Ausfall der Ladesäule wurde mehrmals beim Betreiber gemeldet, jedoch bisher ohne Erfolg. Da stellt sich natürlich schon die Frage, wie es in so einem Fall mit Fördermitteln aussieht. Gibt es eine Stelle die sich um sowas kümmert? Mir ist zumindest nichts bekannt.

Ein zweiter DC-Lader, ebenfalls seit Wochen ausser Betrieb, wird wohl in Kürze wieder in Betrieb genommen. Zumindest war dies die Aussage des regionalen Stromversorgers REWAG. Man wartete dort auf ein Ersatzteil, dass letzte Woche, KW 6/19, eingebaut werden sollte. Bisher, KW7/19, ist die Säule allerdings noch als defekt gemeldet.

Beide oben angesprochenen Säulen befinden sich in der Nähe einer Autobahnausfahrt. Sind also wichtig für E-Autofahrer auf der Durchreise. Im Falle des allego-Laders habe ich einen Franzosen getroffen, der reichlich verzweifelt war, da er die Fehlermeldung am Display nicht zuordnen konnte und alle möglichen Karten durchprobiert hatte. Für ihn wäre eine Info über den Defekt der Säule sehr hilfreich gewesen. Er war, wie ich, in einem Hyundai Ioniq unterwegs. Die Reichweite im Winter ist so, dass ich mir schon eine Ladestrategie überlegen muss. In Fahrtrichtung Passau wäre die nächste DC-Lademöglichkeit gut 40 Kilometer entfernt.

Im Bezug auf die Zuverlässigkeit der Infrastruktur muss noch einiges passieren. Wünschenswert wäre eine Internetplattform, bei der ich Live-Informationen über die Verfügbarkeit von Ladesäulen bekomme. Jede Ladesäule ist ans Internet angebunden. Vielleicht sollte man etwas von den Fördermitteln dazu verwenden, um eine entsprechende Datenbank aufzubauen. Wäre ein kleiner aber sehr wichtiger Baustein zur Förderung der Elektromobilität. Bisher ist das Thema Ladeinfrastruktur nach wie vor unbefriedigend.
Denkbar wäre auch eine Rückforderung von Fördermitteln, um die Betreiber anzuhalten, schnell für eine Instandsetzung zu sorgen.

In einem der nächsten Artikel, gehe ich auf die Abrechnungsmodelle bei geförderten Ladesäulen ein. Ganz explizit, bei einer neu errichteten AC-Säule im Regensburger Umland.

Update 19.02.19

Beide DC-Säulen sind inzwischen nach 5-wöchigem Ausfall wieder in Betrieb

Es gibt sie immer noch, kostenlose Ladesäulen. Einkaufsmärkte und
-zentren bieten oftmals noch die Möglichkeit gratis zu laden. Meistens beschränkt auf die Zeit während des Einkaufs, aber das ist ja völlig legitim.
Wenn sich während des Einkaufs die Chance ergibt, kostenlose Ladesäulen zu nutzen, wird das Angebot von mir gern angenommen. Gerade auch angesichts mancher Mondpreise fürs Laden.

Ärger mit blockierten Säulen

Mit zunehmenden Elektroautobestand werden auch die kostenlosen Ladesäulen frequentierter. Wenn beim Einkauf alle Säulen schon belegt sind, hat man eben Pech gehabt. Ein Anrecht auf eine gratis Lademöglichkeit besteht schließlich nicht. Sie ist nur eine nette Zugabe.

Aber genau hier liegt auch mein Ärgernis. Die nette Zugabe wird immer häufiger ausgenutzt. Zu Lasten derjenigen, die tatsächlich nur während des Einkaufs etwas Strom laden wollen. Und selbstverständlich auch zu Lasten des Einkaufsmarkts.

Ladesäulen am Supermarktparkplatz komplett belegt.

Wie oben zu sehen, alle Ladeplätze belegt. Der eigentlich für ein Carsharing-Fahrzeug reservierte Platz wurde dann von mir selbst genutzt.

Der Carsharing i3 stand auf dem Platz daneben, laut Anzeige seit einem Tag und 22 Stunden. Ok, vermutlich wurde die Säule vom Carsharing Dienst mitfinanziert. Wer zahlt schafft an. Bei den beiden anderen i3 stand einer schon seit Stunden voll rum und der andere hatte 22 kW geladen. Also an einer AC-Ladesäule geht das mal auch nicht so ruckzuck während des Einkaufs.
Der Kundenbindungseffekt durch kostenlose Ladesäulen wird in dem Fall aber leider nicht mehr erfüllt. Eine Überwachung der Ladevorgänge gibt es dort nicht.

Laden ohne einzukaufen

Noch dreister war ein Vorfall erst heute beim kostenlosen DC-Lader der hiesigen Aldi Filiale. An der Säule stand ein nagelneuer Audi etron. Ingolstädter Kennzeichen, Vorführwagen. 100 Meter neben der Aldi Filiale ein VAG-Händler. Laut Anzeige stand der Audi dort seit einer dreiviertel Stunde. Der Fahrer kam just in dem Moment als ich den Parkplatz verlassen wollte zu Fuß zum Fahrzeug, von außerhalb. Auf die Frage wie lang er noch laden wolle kam die Antwort, eine halbe bis dreiviertel Stunde. Leute…..so klappt das alles nicht. Das Laden an der kostenlosen Säule wird von Aldi zwar nach 1 Stunde beendet. Aber man kann den Ladevorgang natürlich jederzeit erneut starten.

Klar, auch bei Aldi interessiert es erstmal keinen wer da an der Ladesäule steht. Aber man sollte doch soviel Fairness verlangen können, diese Angebote auch nur so zu nutzen wie sie gedacht sind. Nicht als kostenlose Ladesäule für Durchgangsverkehr, sondern als Werbemaßnahme für den Einkaufsmarkt.

Wenn diese Angebote so schamlos ausgenutzt werden, verfallen wir wieder in eine Zeit, wo ich mir die Ladekarte im Markt abholen muss. Und das kann wohl nicht der richtige Weg sein. Aber unvernünftige Nutzer machen jegliche einfache Lösung zunichte.

Schön wäre, wenn jeder einfach ein wenig mitdenkt. Jeder freut sich, wenn er während des Einkaufs kostenlos laden kann. Seht die Möglichkeit der kostenlosen Ladesäulen als willkommene Zugabe.
Ich kann aber auch sagen, das man mit einigen Elektromobilisten durchaus reden kann, falls sie sich am Fahrzeug befinden. Und oft wird die Säule auch freigemacht. So sollte der Normalfall sein, oder Idealfall…

Teil 1, der DC-Lader
Für Neueinsteiger in die Elektromobilität erstmal etwas ganz Neues. Wie funktioniert das, kann ich was falsch machen? Es sieht nur ungewohnt aus, klappt aber in der Regel relativ einfach und überwiegend problemlos. Allerdings leider nicht immer.
Gehen wir mal von der überwiegenden Mehrzahl der Fälle aus. Ladesäule wird angefahren, Standort der Ladesäulen kann man über diverse Handy Apps herausfinden oder über das Ladesäulenverzeichnis auf goingelectric.de. Die alltäglichen Ladesäulen hat man sich in seinem Umfeld relativ schnell gemerkt.

Nach nun einem Monat mit meinem Hyundai Ioniq, nun die erste Langstrecke zum Skiurlaub. Die Bedingungen waren relativ schlecht. Minus 3 Grad, windig, teilweise Schneegestöber, mit Schneebedeckten Fahrbahnen. Die Reichweite im Winter liegt bei mir inzwischen im Schnitt bei etwa 180 Kilometer. Die Strecke die zu bewältigen war, belief sich auf 260 Kilometer. Also musste ich auf jeden Fall zwischenladen.

Ladepausen

Das Schreckgespenst aller Verbrennerfahrer – die Ladepause.
Ich habe meine Strecke mit der App abetterrouteplanner.com geplant. Eine gute Navigationslösung für Elektroautofahrer, bei der auch die jeweiligen Höhenunterschiede mit berücksichtigt werden. Dort werden einem dann Ladesäulen empfohlen, mit jeweiliger Ladedauer und nötigem Akkustand. Die Prognose ist sehr genau, man konnte sich gut darauf verlassen.

Die erste Ladepause war bereits nach 100 km weil ich nicht mit voll gefüllter Batterie gestartet bin, bzw. noch Besorgungen zu erledigen hatte. Ein kostenloser Schnelllader am Edeka Supermarkt. Rein in den Parkplatz und ein Zwillingsbruder, Ioniq in blau, stand am Lader. Laut Ladesäule aber schon bei 70 Prozent. Ok, war natürlich in der Planung nicht inbegriffen. Aber nach zehn Minuten Wartezeit war die Säule frei und ich habe geladen bis 84 Prozent. Nebenbei beim Edeka eingekauft.

Nach zwanzig Minuten gings weiter bis Salzburg. Dort sollte ich laut Planer nochmal laden, da es anschließend bis zum Zielort noch einiges an Höhenmetern bergauf waren. Aber auch diese Ladesäule war belegt, durch einen BMW I3. Die Elektromobilität nimmt Fahrt auf. Da kann man dann nur neidvoll auf die Tesla Supercharger blicken. Dort gibt es meines Wissens immer mindestens sechs Ladepunkte. Da ist die Gefahr, das alle über einen längeren Zeitraum belegt sind eher gering.


In Salzburg gibt es aber glücklicherweise zahlreiche Alternativen an Schnellladern, der nächste war 4 km entfernt. Den dann angefahren, war frei und wiederum kostenlos, angesteckt und kurz durch die nebenan befindlichen „Panzerhallen“, eine Art Kultur- und Einkaufszentrum gebummelt. Dort habe ich dann mehr geladen als empfohlen, da der Bummel etwas länger als geplant wurde. Und mit etwa 10 Minuten Verzögerung, im Vergleich zur geplanten Ankunftszeit, hatten wir unser Ziel erreicht. Vor Ort gab es 3 Schnellader, u.a. bei einem erst vor einigen Wochen eröffneten Lidl Markt – wieder kostenlos. Diesen Lader habe ich dann auch vor der Rückfahrt genutzt, um mit 94 Prozent Ladung auf Reise zu gehen.

Generell kann man feststellen das die Infrastruktur mit Schnellladern in Österreich besser ausgebaut ist als bei uns. An der Strecke entlang der B20 gibt es auf eine lange Strecke nur einen einzigen Schnellader. Aber das wird sich in Kürze entschärfen, da in Pilsting, am Kreuzungspunkt der B20 mit der A92 ein Ladepark entsteht.

Winterbetrieb

Sehr zu schätzen gelernt habe ich inzwischen das Vorheizen am Morgen. Ohne Abgase läuft die Heizung und ein Eiskratzen ist somit völlig überflüssig. Bei Minus zehn Grad am Morgen dauerte es ganze drei Minuten bis das Eis an der Frontscheibe begann wegzutauen. Und somit ist dann auch das ärgerliche wieder vereisen nach kurzer Fahrt Geschichte.

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Die kostenlose Ladesäule beim Lidl-Markt in Radstadt, Salzburger Land

Rückreise

Die Rückfahrt habe ich ebenfalls wieder mit „abetterrouteplaner“ geplant. Erstaunlich wie genau das funktioniert. Die prognostizierte Akkuladung war bis auf 2 Prozent genau. Durch die nun längere Bergab Strecke bei der Rückreise, musste ich nur einmal zum Laden stoppen. Dort auch nur noch eine Ladung bis 70 Prozent um die Heimat wieder zu erreichen. Aber auch dort haben wir wieder etwas mehr geladen, da das Beine vertreten länger gedauert hat als geplant.
Ankunft dann zuhause mit einer Restreichweite von 60 Kilometer. Reicht um am nächsten Tag wieder in die Arbeit zu kommen.

Fazit

Die ganze Fahrt, inklusive der Fahrten am Urlaubsort, verlief absolut problemlos. Die notwendigen Ladepausen waren für uns in keinster Weise nervig. Sicher muss man dazu aber die richtige Einstellung haben, oder finden. Für denjenigen der möglichst schnell sein Ziel erreichen will, ist jede Pause nervig. In meinem Fall macht das elektrisch fahren viel zu viel Spaß, als dass ich die Pausen als negativ empfinden würden.

Nicht zu vergessen sind auch die anfallenden Kosten. Strom habe ich, für die gesamt etwa 650 Kilometer, für 1,50 Euro geladen. Sicher soll das hier nicht als Maßstab gelten. Aber zur jetzigen Zeit wird die Elektromobilität eben gefördert und diese Förderung nehme ich dankend an. Und meist kauft man dann doch wenigstens einen Kaffee am Ladeort. So könnte man diese Kosten wieder gegenrechnen.

Meiner Meinung nach ist es nicht ein einzelner Faktor der das elektrische Fahren so positiv gestaltet. Es ist die Summe vieler Faktoren. Fahrkomfort und Kosten spielen aber schon auch eine große Rolle.

Rechtzeitig zum Weihnachtsfest ist mein neuer Hyundai Ioniq bei mir eingetroffen. Innerhalb dieser Woche konnte ich meine ersten Erfahrungen mit dem Fahrzeug und den Ladesäulen machen. Ich lerne noch täglich hinzu. Erfahrene Elektroauto Fahrer würden darüber wohl nur milde lächeln.

Ratlosigkeit an der Ladesäule

Zumindest bei den ersten öffentlichen Ladevorgängen stand ich erstmal mit ratlosen Gesicht und meinem Handy in der einen und einer Sammlung von Ladekarten in der anderen Hand vor der Ladesäule.
Manches mal gibt es gar kein Display an der Säule, manches mal konnte ich es einfach mangels Beleuchtung nicht lesen. Ich weiß nie, welche Karte oder welche App wird an der jeweiligen Säule jetzt akzeptiert. Ich hab mich ja vorher schon einigermaßen Schlau gemacht, bezüglich Tarifen. Dementsprechend stellt sich auch die Reihenfolge der ausprobierten Ladekarten dar. Am häufigsten klappte es bisher bei mir mit den Handy Apps der verschiedenen Anbieter. Für die Karten finde ich manchmal keinen Kartenleser, oder sie werden nicht akzeptiert, obwohl die Säule eigentlich im entsprechenden Ladeverbund sein sollte. Jedenfalls ist jeder neue Anlauf eine Ladesäule zu aktivieren spannend und überraschend.


Aber das bezieht sich nicht nur auf das Starten des Ladevorgangs, das Beenden ist mindestens genau so spannend. An einer Schnelladesäule wollte ich nach 10 Minuten wieder weg. Nur fand ich als Anfänger keinen Hinweis am Display den Vorgang zu beenden. Es war eine ABB Säule. Erst der Versuch das Laden am Fahrzeug zu beenden, erfolglos. Im Handbuch des Ioniq stand, das Laden sei an der Säule zu beenden, so wie im Handbuch, das an jeder Säule angebracht sei, beschrieben. Handbuch an der Säule hab ich aber jetzt auch nicht wirklich eines gefunden….

Aber genug der negativen Eindrücke. Ich konnte jedes mal bisher laden und bin auch nicht an einer einzigen Ladesäule hängen geblieben. Man muß das eben üben und ich denke von mal zu mal wird man dann routinierter und hat alles schon mal gesehen.

Die ersten Kilometer im Hyundai Ioniq

700 km stehen nach einer Woche auf der Uhr bei meinem Ioniq, in der Ausstattungslinie Style (Ausstattung, siehe hier). Darunter waren zwei längere Fahrten, einmal mit Zwischenladung. Das Fahrgefühl begeistert nach wie vor. Leise, vibrationsfrei, ohne Schaltpausen, wunderbar. Der Verbrenner ist für mich sowas von überholt.


Der Abstandstempomat funktioniert meiner Meinung nach vorbildlich. Ich hatte bereits im Vorgänger, ein Opel Insignia, einen adaptiven Tempomaten. Aber die Variante im Ioniq ist um Klassen feinfühliger. Er beschleunigt und bremst sanfter. Und was der größte Unterschiede ist, er weiß, wann ich zum Überholen ansetze. Das war beim Opel ganz anders. Der hat gewartet, bis die Spur komplett gewechselt wurde und gab dann Gas. Der Ioniq beschleunigt bereits am Anfang des Spurwechsels, was einem manuellem Überholvorgang viel näher kommt. Auch das Bremsen bis zum Stillstand im Stop and Go Verkehr, wunderbar. Im Kreisverkehr gibt er nicht plötzlich „Gas“ wenn der Radar den Kontakt zum Vordermann verliert. Er verhält sich intuitiv richtig.

Der Spurhalteassistent funktioniert ebenfalls tadellos. Er pendelt nicht zwischen den Linien sondern steuert bereits frühzeitig und sanft. Die Hände müssen allerdings am Lenkrad bleiben, sonst beschwert sich der Ioniq nach etwa 15 Sekunden über mangelnde Aufmerksamkeit.

Jetzt in diesen kalten Tagen, kann man auch die Heizung nur lobend erwähnen. Sie spricht sehr schnell an, ebenfalls die Sitz- und Lenkradheizung. Der Verbrauch der Heizung ist am Anfang recht hoch, was aber normal ist, da dass entsprechende Heizelement ja irgendwie auf Temperatur gebracht wird. Aktuell bin ich noch am Probieren, ob die Klimaautomatik das Heizelement selbst steuert (vermutlich) oder ob man über die Heat Taste dies manuell erledigen muss (eher nicht).
Grundsätzlich finde ich das die Automatik einen guten Job macht. Nichtsdestotrotz probiere ich auch die manuellen Einstellungen durch.

Autohold, war mir Anfangs noch nicht so klar, aber Handbuch lesen hilft, auch in diesem Fall. Bei aktivierter Funktion kann ich mir das Stehen auf der Bremse an der Ampel oder im Stau sparen. Er löst die Bremse erst beim Strom geben. Angenehm.

Die Reichweite bei diesen Temperaturen, um die 0 Grad ist dann doch relativ eingeschränkt. In der Umgewöhnungsphase vom Verbrenner hat man da glaube ich aber auch noch eine andere Einstellung dazu. Für die täglichen Fahrten gibt es, dank ausreichender Ladesäulen, kein Reichweitenproblem. Bei weiteren Fahrten fordert es einfach etwas Planung. Mehr dazu kann ich berichten, wenn wir unsere Fahrt in die Tiroler Alpen, zum Skifahren, hinter uns haben.
Am Zielort gibt es zwei Schnellladesäulen. Dort sollten also keine Probleme auftauchen. Einzig die Fahrt über den Fernpass erfordert funktionierende und freie Ladesäulen, mangels Alternativen. Man wird sehen.

Dies soll als erster Eindruck einmal genügen. Fortsetzung folgt in einigen Tagen.

Für alle Zweifler sei gesagt, probiert ein E-Auto aus. Der Fahrkomfort ist unübertroffen. Mich hat die Technik überzeugt, nicht nur fahr- sondern auch umwelttechnisch. Von den Betriebskosten ganz zu schweigen.