Bei der aktuell stattfindenden Klimakonferenz in Kattowitz tritt man annähernd auf der Stelle. Im Bereich Verkehr hat man bisher keinen Durchbruch erreicht. Es hat sich in Sachen CO2-Ausstoß eine Steigerung im Bereich Verkehr ergeben. Trotz immer sauberer Motoren. Allerdings werden eben im Gegenzug die Fahrzeuge immer größer, schwerer und leistungsstärker.

Mit Geld kann man nicht Alles kaufen

Deutschland gibt mehr Geld in den Anpassungsfonds, der armen Ländern beim Kampf gegen den Klimawandel helfen soll. 
Gleichzeitig verfehlt man aber seine selbst gesteckten Klimaziele bis 2020 deutlich und erteilt auch einer CO2 Steuer eine klare Absage. Dieses Mittel wählen unter anderem Frankreich, Großbritannien und die Schweiz. Diese Länder hätten ein ganz anderes Steuersystem, betonte die Bundesumweltministerin Svenja Schultze. Über einen CO2 Preis könne man diskutieren, wolle aber Leute mit geringem Einkommen nicht belasten.
Ich bin sicher, die findige Steuergesetzgebung würde eine Lösung finden, wenn sie nur wollte.


Aus dem Verfehlen der Klimaschutzziele bis 2020 will man lernen und hat  jetzt erklärt, die  Ziele für 2030 zu erfüllen. Mit der Erklärung allein wird es allerdings nicht getan sein.
Für die Bemühungen Deutschlands beim Klimaschutz gab es auf der UN-Klimakonferenz den Preis: „Fossil des Tages“.
Immerhin gab Schultze an, dass es zum Kohleausstieg keine Alternative gebe. Man müsse sehen, wie man das mache und die betroffenen Regionen nicht benachteilige. 

Deutschland gibt keine Impulse im Kampf gegen den Klimawandel

Eigentlich sollten wir doch als eine der führenden Wirtschaftsnationen mit gutem Beispiel voran gehen. Dem ist leider nicht so.

Beim Klimaschutzindex, der jährlich vom NewClimate Institute und Germanwatch herausgegeben wird, ist Deutschland auf Platz 27 von 60. Gewertet werden dabei die weltweit größten CO2-Verursacher und die Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele. 
Dabei war Deutschland 2009 mal auf Platz zwei in dieser Aufstellung. 
Beim Emissionsniveau gibt es in Deutschland einen Stillstand auf hohem Niveau. Der ursprünglich einmal starke Ausbau der erneuerbaren Energien flaut ab. Der Kohleausstieg ist nach wie vor nicht beschlossen.
Die Verkehrswende kommt nicht voran.
Es bedarf einiger Anstrengungen um im Ranking wieder aufzusteigen. 

Übrigens sind die USA auf Platz 59, dem vorletzten Platz in diesem Ranking. Nicht verwunderlich, wenn man sich die gegenwärtige Politik ansieht.

Elektromobilität und Klimaschutz – die große Fehlkalkulation
so lautet der etwas reißerische Titel eines „Policy Brief“ des Herrn Prof. Dr. Dr. Ulrich Schmidt des ifw Kiel, dem Institut für Wirtschaftsforschung. Herr Professor Doktor Doktor Ulrich Schmidt will in diesem Dossier mehrere anderslautende Studien durch 3 rechnerische Formeln widerlegen.
Nun ich bin kein Akademiker, ich werde viele seiner Ausführungen nicht verstehen. Aber seltsamerweise verstehen das auch die Ersteller der von Herrn Professor Doktor Doktor Ulrich Schmidt kritisierten Studie nicht.

Ein Blackout in der Stromversorgung könnte eine Folge von zunehmenden Betrieb von Elektroautos sein.
So ein sich hartnäckig haltendes Vorurteil der Kritiker.

Stromverbrauch steigt unwesentlich

Es steht mehr als genug Energie zur Verfügung um auch erheblich mehr Elektroautos mit Ladestrom zu versorgen.
Ein aktueller Bericht bei firmenauto.de gibt an, dass

eine Million Elektroautos den deutschen Stromverbrauch um lediglich 0,35 % steigern würde.

Selbst wenn alle deutschen PKW, ca. 40 Millionen, elektrisch betrieben würden, führt das nicht zu einem Engpass in der Stromversorgung.
Und das mit ausschließlicher Versorgung durch erneuerbare Energien. Ohne Kohle- und Atomstrom. Was ein äußerst wichtiges Kriterium ist.

Die Versorgung mit erneuerbaren Energien steigt in letzter Zeit stark an.

Energieversorger sehen keine Gefahr

Große Energieversorger wie Eon und Innogy gehen davon aus, das bei Weitem ausreichend erneuerbare Energien zur Verfügung stehen um alle etwaigen Elektromobile mit Strom zu versorgen. Das Bundesumweltministerium ist zum gleichen Ergebnis gekommen.
Zudem werden praktisch zu keiner Zeit alle E-Autos gleichzeitig geladen.
Die Lösung um solche Szenarien erst gar nicht entstehen zu lassen, sind intelligente Ladesysteme. Aber die lassen noch auf sich Warten. Ebenso wie die Einführung intelligenter Stromzähler.

Konzept notwendig

Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen um die Stromversorgung intelligenter zu machen.
Nicht alleine die Dieselproblematik sollte im Vordergrund stehen. Nicht die Umstellung auf neuere Verbrenner sollte das Konzept sein. Vielmehr muss die Zeit jetzt genutzt werden um Alternativen aufzuzeigen und sich klar für einen Wandel der Mobilität einzusetzen.

Stromversorger und Politik gehören zur Entwicklung eines tragfähigen Plans an einen Tisch. Und dann sollte man erwarten können, das es genug schlaue Köpfe gibt um so ein Konzept für eine intelligente Ladestromversorgung auf die Beine zu stellen. Jetzt hat man es in der Hand die richtigen Strukturen zu schaffen.

Strompreise könnten sogar sinken

Die Strompreise für die Haushalte könnten durch den zunehmenden Strombedarf für Elektroautos sinken. Dies hat das  Frauenhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe errechnet. Angenommen wurde ein Bestand von 4 Millionen Elektroautos im Jahr 2030.
Auch hier ist der Knackpunkt der gewählte Ladezeitpunkt. Gesteuerte Ladevorgänge könnten die Stromnetze viel effektiver auslasten, weil Stromspitzen bei hoher Sonnen- und  Windkraft Einspeisung durch gesteuerte Ladevorgänge besser abgefangen werden können. Die Verlegung von Ladezeiten in die Nachtstunden wäre ein weiterer positiver Aspekt. Anreize könnten auch durch eine entsprechende Tarifgestaltung geschaffen werden. Eine flächendeckende Einführung intelligenter Stromzähler lässt ebenfalls auf sich warten.

Das statistische Bundesamt hat bekanntgegeben, dass der Autoverkehr für einen CO2-Ausstoß von 115 Millionen Tonnen verantwortlich ist.

Saubere Autos mit immer mehr Leistung

Das ist mit ein Grund, warum der CO2 Ausstoß trotz immer sauberer Motoren nicht wirklich abnimmt. Sieht man sich die neuen Automodelle an, so geht der Trend zu immer noch mehr Leistung. Ein weiterer Grund ist die gestiegene Fahrleistung pro Auto. Der Fahrzeugbestand nimmt ebenfalls zu.
Der momentan Hype um Dieselfahrverbote dürfte zu einer weiteren Steigerung der CO2 Belastung führen. Der Trend wird wieder hin zum Benziner gehen. Der Wechselwille zum Elektroauto ist nur schwach ausgeprägt.
Diese sind, zumindest im Betrieb, kein Verursacher von CO2.

Klimakonferenz in Katowice, Polen

Bei der Klimakonferenz  in Polen will man sich erneut für den Klimaschutz stark machen. Das gaben 16 Staats- und Regierungschefs zu Protokoll. Nur ein Lippenbekenntnis?
Es wird immer wieder um Grenzwerte gefeilscht. Zuletzt einigte man sich nach zähen Verhandlungen darauf, den
CO2-Ausstoß bei Neufahrzeugen bis 2030 um 35% zu senken.
Deutschland wollte eigentlich nur 30%, andere EU-Staaten 40% und mehr.

UN-Bericht meldet Rekordwerte

Laut einem Bericht des UN Umweltprogramms (Unep) müsste die internationale Gemeinschaft ihre Bemühungen mindestens verdreifachen um das Klimaziel des Pariser Abkommens einzuhalten. Es droht eine Erderwärmung um drei Grad.
Die Klimaziele rücken in immer weitere Ferne. Die G 20 Staaten sind nicht auf dem Weg diese Ziele zu erreichen. Einzig Brasilien, China und Japan liegen im Soll.
Die Konzentration von Treibhausgasen hat einen neuen Höchststand erreicht.
Der Unep Bericht rief dazu auf technische Innovationen und eine geschickte Steuerpolitik für einen klimapolitischen Umbruch zu nutzen. Fossile Energieträger müssten verteuert werden.
Einen kleinen Vorgeschmack haben wir aktuell schon an unseren Zapfsäulen. Und das wird bei Weitem nicht das Ende sein, auch wenn wir noch so lamentieren und auf die Grünen schimpfen. Es gibt keine Alternative.

Der Autoverkehr kann da sicherlich nur einen Beitrag leisten und ist nicht alleine verantwortlich. Aber es hilft nichts nur mit dem Finger auf andere zu zeigen, die noch mehr Dreck verursachen. Man muss alle Möglichkeiten zur Verringerung des Schadstoffausstoßes ausschöpfen.

Klage beim Bundesverfassungsgericht

Der Umweltverband BUND und der Solarenergie-Förderverein (SFV) haben zusammen mit mehreren Prominenten Klage beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Gegenstand ist die Untätigkeit der Politik in Deutschland gegen die Bekämpfung des Klimawandels.

Es soll erreicht werden, dass Regierung und Parlament zu mehr Klimaschutz verpflichtet werden. Das Grundrecht auf Leben, Gesundheit und Eigentum ist zu schützen.
Das mindeste ist die Einhaltung des 1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommen. Auch davon ist Deutschland noch entfernt.

In den Niederlanden war eine ähnliche Klage bereits erfolgreich. Die Regierung wurde verurteilt die Treibhausgase bis 2020 um 25% zu senken. Der Staat muss ausreichend Schutz für seine Bürger bieten.

Sollte die Klimaklage beim Bundesverfassungsgericht angenommen werden ist damit zu rechnen das sich der Prozess über Jahre hinzieht. Wichtig ist den Klägern jedoch in erster Linie öffentlich Druck aufzubauen.
Im kommenden Jahr soll ein Klimaschutzgesetz beschlossen werden gegen das jetzt schon viele Lobbyisten und Bedenkenträger wettern.

Deutschland erreicht selbst gesteckte Ziele nicht

Deutschlands Klimaziele und die EU-Klimaziele für 2020 werden nicht erreicht. 1 Million Elektroautos bis 2020 werden nicht erreicht. Deutschland will weiter an der überholten 2 Grad Regel festhalten. Es bedarf verstärkter Bemühungen um beim Klimaschutz besser zu werden. Ein schnellerer Ausbau der Elektromobilität wäre ein probates Mittel. Die Ukraine zum Beispiel erhebt keine Einfuhrumsatzsteuer auf Elektroautos.
Solche Maßnahmen sind bei uns undenkbar. Aber sind Denkverbote in der jetzigen Situation überhaupt noch zulässig?
Wir müssen in die Gänge kommen!

Ein ausführlicher Beitrag zur Klimaklage ist auf oekonews.at erschienen

In Deutschland übt man sich derzeit im Spiel Schwarzer Peter.
Der wird munter zwischen der Regierung und den Autoherstellern hin und her geschoben. Jeder will die Elektromobilität voran bringen, das dauert zu lange und man schiebt die Schuld auf den jeweiligen anderen.
Zumindest gibt man aber nebenbei so halbwegs eigene Versäumnisse zu.

Positive Perspektive für das Auto fehlt

VW Chef Herbert Diess sagte der Bild am Sonntag, „Leider kann sich momentan kaum jemand in der deutschen Parteienlandschaft eine positive Perspektive für das Auto vorstellen“. In der Bundesrepublik fehle es an einer echten Agenda Auto.

Diess bemängelte weiterhin, dass es in Deutschland an der nötigen Infrastruktur für Elektroautos fehle.
Man könnte aber auch sagen, das von BMW, VW, Mercedes und Ford gerade im Aufbau befindende Ionnity Ladenetz macht zu langsame Fortschritte. Man nehme sich ein Beispiel an Tesla. Dort gibt es ein funktionierendes Super Charger Netz. Eigenfinanziert von Tesla. Ohne Schützenhilfe aus der deutschen Politik.
Man muss also nicht zwingend mit den Finger auf andere Schuldige zeigen.

Eine direkte Antwort auf den Vorwurf von Diess hat nun Bundesverkehrsminister Scheuer gegeben.

Wer die Politik auffordert eine Agenda für die Zukunft des Automobils zu entwickeln, muss erst einmal selbst zeigen was er drauf hat. Wer nur von der Herausforderungen der Zukunft redet, aber nicht die Produkte der Zukunft schnell in die Läden bringt, läuft Gefahr den Weltmeistertitel im Autobau zu verlieren. Es gehe nicht darum auf Autoshows immer wieder neue auf Hochglanz polierte Modellwagen unter dem Tuch hervorzuzaubern, sondern darum diese auch auf die Straße zu bringen.

Die Antwort von Diess lässt sicher auch nicht lange auf sich warten.

Fehlende Attraktivität deutscher Elektroautos

Wirtschaftsminister Altmaier hat vor kurzem die deutschen Hersteller gerügt, dass sie wenig attraktive Elektroautos bauen.
Mit Blick auf die amerikanische und asiatische Konkurrenz muss man ihm Recht geben.
Das Design und die Konzeption deutscher Elektroauto Modelle hat Nachholbedarf.
Ebenso Nachholbedarf bestehe beim Thema autonomes Fahren. Volkswagen Chef Diess gab an das er entschlossen ist, diesen Rückstand bei der Entwicklung aufzuholen. Er verwies jedoch darauf, dass viel von der staatlichen Regulierung abhänge.
Da ist er wieder, der schwarze Peter.

Es wird geredet und geredet. Während im Riesen Automarkt China gerade der Zug abfährt. Und ich bezweifle ob unsere deutschen Hersteller da noch aufspringen können, wenn sie nicht schnell in die Gänge kommen.