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Hyundai Kona Electric 2020 Eindruck

Über Kurz oder Lang soll mein Hyundai Ioniq durch ein Elektroauto mit etwas mehr Reichweite ersetzt werden. Die Gründe dafür habe ich in meinem vorherigen Artikel dargelegt.
Ein Fahrzeugmodell mit großen Chancen ist dabei der Kona, Modelljahr 2020. Diesen durfte ich kürzlich, in der Variante mit dem großen Akku, zu einer ausgiebigen Probefahrt ausführen. Über meine gewonnenen Eindrücke in diesem Artikel mehr.

Der Hyundai Kona Electric 2020 wurde mir vom Hyundai Autohaus Breu in Straubing für eine Probefahrt zur Verfügung gestellt.

Der erste Eindruck

Der Kona ist ja grundsätzlich ein anderes Fahrzeugkonzept als der Ioniq. So ist der Einstieg in das Mini-SUV angenehmer, als in den Ioniq.
SUV kann man mögen oder auch nicht. Für mich müsste es nicht zwingend diese Art Fahrzeug sein, mein Ioniq gefällt mir optisch besser. Zumindest die Aussenansicht.
Beim Innendesign wiederum finde ich den Kona moderner und gefälliger. Zwar hat sich das neue Modell des Ioniq auch modernisiert, aber mit den bekannten Mankos bezüglich der Ladetechnik scheidet dieser leider aus meinen möglichen Nachfolgern aus.

Der Kona stellt sich aber durchaus als denkbare Alternative für mein bisheriges Fahrzeug dar. Deutlich mehr Reichweite, Verbesserung beim AC laden, App-Anbindung, Höhere DC Ladeleistung. Es gibt auch Nachteile, darüber später mehr.

Der Innenraum

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Ich finde die Gestaltung des Cockpits sehr gelungen. Ich habe mich auf Anhieb wohl gefühlt. Ähnlichkeiten zum Ioniq sind durchaus noch vorhanden. Aber alles sehr viel moderner und gefälliger. Der größere Bildschirm ist auf jeden Fall schon einmal ein großer Mehrwert. Die Darstellung auf dem Display ist nun dreigeteilt. Navi, Medien, Elektroauto spezifische Anzeige. Macht Sinn! Zudem erscheint mir die Darstellung auf dem Display deutlich schärfer.

Auch die verwendeten Materialien im Innenraum machen auf mich einen guten Eindruck. Nicht zu viel Hartplastik, wie ich des Öfteren schon gelesen habe.

Die Bedienung des Kona gibt mir, als Hyundai Fahrer, keine Rätsel auf. Vieles ist ähnlich, oder sogar gleich, gestaltet wie bereits gewohnt. Kein Nachteil!

Glücklicherweise hat man auch beim Kona auf die Lenkradwippen zur Einstellung der Rekuperationsleistung gesetzt. Diese habe ich sehr lieb gewonnen und möchte sie nicht mehr missen. Dieses Ausstattungsmerkmal besitzt beispielsweise das Model 3 von Tesla nicht. So kann man im Tesla auch weiters den Segelmodus nicht so einfach nutzen. Man müsste dazu jeweils in Getriebestellung N schalten. Mir unverständlich wie man auf diesen großen Vorteil beim Elektroauto verzichten kann.
Es wird sich zeigen, in wie weit das Model 3 mit seinem Konzept diesen Nachteil wett machen kann. Eine Probefahrt in Kürze wird darüber Aufschluß geben.
Dazu in einem extra Artikel mehr.

Ein Nachteil gegenüber dem Ioniq ist sicher der kleinere Kofferraum. Er bietet deutlich weniger Stauraum, ist aber über die Heckklappe zumindest gut zugänglich. Ein verstellbarer Ladeboden bietet zusätzliche Flexibilität.
Die Platzverhältnisse auf der Rücksitzbank sind nicht eben üppig. Wenns keine Urlaubsreise sein muss, ist das Platzangebot aber auch für 4 Erwachsene ausreichend. Ein Raumwunder ist der Kona nicht.

Die Aussenansicht

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Die Aussenansicht des Kona weckt bei mir jetzt nicht unbedingt Begeisterungsstürme. Er ist aber, sagen wir mal, OK. Geschmackssache, sicher. Trotz seiner eher übersichtlichen Abmessungen, erweckt er durch seine Anbauteile den Eindruck größer zu sein. Wenn man sich aber, insbesondere den Kofferraum ansieht, stellt man schnell fest, es ist ein Kleinwagen. Im Vergleich zum Konzernbruder e-Niro, den ich auch schon getestet habe, gefällt mir optisch der Kona aber besser. Die Platzverhältnisse sind aber im e-Niro deutlich großzügiger. Leider ist dieser aber kaum lieferbar.
Der Einstieg und die Sitzposition sind, SUV typisch, sehr angenehm. Auf den vorderen Sitzplätzen ist das Platzangebot auch ausreichend. Die Übersichtlichkeit des Fahrzeugs geht in Ordnung. Helferlein wie die Einparkhilfe vorne und hinten, sowie ein Querverkehrswarner erleichtern das Leben zusätzlich.

Der Fahrkomfort

Das Innengeräusch im Kona, ist im Vergleich zum Ioniq, nach meinem Empfinden, etwas niedriger. Gleichwohl wäre etwas mehr Geräuschdämmung keine schlechte Idee. Die Abrollgeräusche sind deutlich wahrnehmbar, die Windgeräusche halten sich in Grenzen.
Die Fahrleistung des „großen“ Konas, sind auf jeden Fall ausreichend. Die Beschleunigung reicht im Alltag allemal. Allerdings zerren die 204 PS schon deutlich an den Vorderrädern.
Der Verbrauch ist überraschenderweise gar nicht so viel höher als im Ioniq. Ich hatte während meiner Testfahrt einen um etwa 2 kWh höheren Verbrauch auf 100 km (geschätzt). Angesichts der größeren Stirnfläche des Autos, ein durchaus vertretbarer Wert. Damit reiht sich der Kona immer noch bei den verbrauchsgünstigen Elektrofahrzeugen ein.
Der Spurhalteassistent verrichtet seine Arbeit im Kona 2020 besser als in meinem Ioniq. Der Abstandstempomat ist gewohnt zuverlässig und regelt die Geschwindigkeit relativ sanft. Wie oben bereits erwähnt, sind die Lenkradwippen zur Einstellung der Rekuperation eine gute Erfindung. Wenn man sich einmal daran gewohnt hat, nutzt man sie sehr gerne und möchte sie nicht mehr missen.
Das Multimediasystem wurde von der Optik etwas aufgehübscht, funktionierte allerdings auch bisher schon zuverlässig. Das im Kona verbaute „Krell“ Audiosystem ist allerdings deutlich leistungsfähiger als im Ioniq das „Infinity“ System. Bisher war ich damit zwar auch zufrieden, aber kein Vergleich zum Kona.
Für das Navigationssystem im Ioniq gab es beim letzten Kundendienst ein Update. Damit ist die Darstellung in etwa gleich zum Kona. Inzwischen funktioniert auch die Bluetooth-Koppelung meines Huawei Smartphones wieder zuverlässig, das war vorher leider ein Ärgernis.
Im Gesamteindruck war ich mit den Fahrleistungen und dem Komfort durchaus zufrieden.

Fazit

Der Kona ist auf jeden Fall ein Kanditat für die mögliche Nachfolge für meinen Ioniq. Die deutlich höhere Reichweite ist für lange Reisestrecken ein großer Komfortgewinn. Eine höhere DC-Ladeleistung dürfte den Mehrverbrauch gegenüber dem Ioniq wieder ausgleichen.
Aber auch weitere Verbesserungen im Modelljahr 2020 wecken Begehrlichkeiten. Die App-Anbindung ist ein großer Pluspunkt. Die höhere Ladeleistung an AC noch ein viel größerer.
Der kleinere Kofferraum ist zwar ein Nachteil. Aber da wir meistens nur zu zweit unterwegs sind, läßt sich dies durch das Umlegen der Rücksitze einfach beheben. Eine Anhängerkupplung für die Montage eines Fahrradträgers ist für den Kona ebenfalls erhältlich. Diese würde ich auf jeden Fall mit bestellen.
Nun bleibt abzuwarten, wie sich der Gebrauchtmarkt für den Ioniq im Laufe der Corona-Krise entwickeln wird. Davon hängt es ab, ob ich einen Wechsel in Angriff nehme, oder meinen Ioniq weiter fahre. Zufrieden bin ich mit dem Ioniq auf jeden Fall auch. Ich werde berichten.

Herzlichen Dank an dieser Stelle an das Hyundai Autohaus Breu in Straubing. Während mein Ioniq seinen verdienten Wartungstermin wahrnehmen durfte, war ich mit dem Kona unterwegs. 

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