Was hat eigentlich Fleischverzehr mit Umweltschutz zu tun?

Der Knackpunkt liegt u.a. im Anbau der benötigten Futtermittel. 40 Prozent der Getreideernte landen in den Futtertrögen. Um ein Kilo Schweinefleisch zu produzieren, werden drei Kilogramm pflanzliches Futter benötigt. Sinnvoller wäre es sicher, pflanzliche Nahrung direkt zu sich zu nehmen und nicht das Produkt Fleisch.

Fleischkonsum und CO2

Die Tiere selbst, vor allem die Rinder produzieren klimaschädliche Gase. Ein einziges Rind gibt pro Tag 200 Liter Methangas an die Umwelt ab. Soviel wie ein Kleinwagen, der eine Strecke von 18.000 km zurücklegt.
Für die Bewirtschaftung der Futtermittelflächen fällt CO2 aus dem Auspuff der landwirtschaftlichen Maschinen an. Und durch immer weiter ansteigenden Fleischkonsum werden Waldflächen gerodet und zu Äckern umfunktioniert.
In einem Zeitraum von 10 Jahren verursacht jeder Deutsche im Schnitt 4.115 kg CO2 durch seinen Fleischkonsum.

Wasserverbrauch

Um ein Kilo Rindfleisch herzustellen werden 15.000 Liter Wasser verbraucht. Man wirft den Elektroautofahrern ja gern den immensen Wasserbrauch vor, der beim Lithiumabbau entsteht. Für die Gewinnung von 1 kg Lithium werden 400 Liter Wasser benötigt. In einem Akku für ein Elektroauto befinden sich zwischen 10 und 20 kg Lithium. Maximal werden für die Gewinnung des entsprechenden Lithiums also 8.000 Liter Wasser verbraucht. Somit relativiert sich der Wasserverbrauch doch etwas.

Antibiotika

In der intensiven Tierzucht wird in hohem Masse Antibiotika eingesetzt. Die Massentierhaltung ist anfällig für Krankheiten. 75 Prozent des in Deutschland verwendeten Antibiotikas werden von Tieren eingenommen.

Mein Fazit

Nicht jeder mag sich für eine vegetarische Ernährung entscheiden. Ich selbst bin auch Flexitarier. Im eigenen Haushalt gibt es keine Wurst und kein Fleisch mehr. Wohl aber Eier und Milch. Also so ganz hab ich den Absprung nicht geschafft. Jedoch meinen Fleischkonsum im Gegensatz zu früher erheblich eingeschränkt.
Beim Essen gehen, bei Einladungen und gelegentlich im Sommer beim Grillen verzichte ich nicht gänzlich auf Fleisch oder Wurst. Jedoch werden die Ausflüge zum Fleischfresser immer weniger. Für mich war der Hauptgrund erstmal jedoch nicht der Umweltschutz, sondern eher der Tierschutzgedanke. Immer wieder Berichte über Mißstände in der Tierhaltung, Skandale und letztendlich allein der Gedanke oder das Miterleben der Schlachtung….
Jeder der Fleisch isst sollte einfach mal beim Schlachten zusehen. Der Fleischkonsum würde sich erheblich reduzieren.

Und das ist dann wie beim Elektroauto fahren. Es muss erst mal gar kein radikaler Schritt sein. Man kann sich auch in kleinen Schritten zu einem umweltverträglicheren Lebensstil bewegen. Und das nicht nur als Einzelner, sondern als Masse. Es könnte viel bewirken. Ohne das man sich persönlich all zu sehr einschränken müsste, oder Lebensqualität vermisst.