Dieselgipfel um Dieselgipfel

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Dieselgipfel soll Abgase sauberer machen

Am 08. November 2018 war der bislang letzte Dieselgipfel zwischen unserem Verkehrsminister Andreas Scheuer und den drei deutschen Autoherstellern VW, BMW und Mercedes. Opel, mein Hersteller, vermutlich weil nicht mehr deutsch als Angehöriger des PSA Konzerns, war nicht dabei.  Übrigens alle anderen Hersteller auch nicht. Aber die haben ja auch keine schmutzigen Diesel (Ironie).

Ergebnis

Diskussionswürdig. Teilweise versteh ich es einfach nicht mehr. Das heißt, eigentlich verstehe ich schon. Die Beziehung Regierung und Autolobby ist eben eine ganz besondere. Wie soll da ein tragfähiger Entschluss zustande kommen. Worüber man immer und immer wieder verhandelt sind die leidigen Hardwarenachrüstungen. Und auch diesmal wehren sich die Hersteller mit Händen und Füßen.
BMW lehnt Hardwarenachrüstungen komplett ab. Können die sich das erlauben? Vermutlich, man hat zumindest nichts Gegenteiliges von unserem Gesetzgeber gehört.
VW will die Hardwarenachrüstung nur auf Kundennachfrage anbieten und sich an den Kosten bis zu einer Höhe von jetzt 3.000 € (vormals 2.400 €) beteiligen. Bis zu einer Höhe ist auch eine gute Formulierung.
Mercedes beteiligt sich auch bis zu 3.000 €.

Aber alles nur, wenn der Halter in einer intensiv belasteten Stadt das Fahrzeug zugelassen hat.

Aber wie sieht überhaupt so eine Hardwarenachrüstung aus? Was bringt sie überhaupt? Man kann es gar nicht so wirklich sagen. Bis dato gibt es keine zugelassene Lösung! Auch nicht für viel Geld. Inzwischen gibt es aber wohl zumindest von zwei Herstellern einen Antrag auf Zulassung ihrer Technik.

Softwarelösung derzeit Stand der Technik

Mein Opel Insignia hat vor zwei Wochen eine freiwillige Produktverbesserungsmaßnahme aufgespielt bekommen. Ich hab dies im Rahmen einer fälligen Wartung mit erledigen lassen. Der verpflichtende Rückruf, der aus einer freiwilligen Maßnahme eine Pflichtveranstaltung macht, steht vor der Tür.Versprochen wurde

  • kein Mehrverbrauch (kann ich bestätigen)
  • keine Leistungseinbußen (bin mir nicht sicher)
  • keine sonstigen Einschränkungen (dazu unten mehr)
  • Der AdBlue Verbrauch kann steigen (Jawoll! Ordentlich!).

Was ich definitiv sagen kann, die Laufkultur des Motors ist um Klassen schlechter. Er klingt nicht nur kalt wie ein Dieselmotor eben früher geklungen hat. Er rüttelt sich und schüttelt sich. Vor allem im halb warmen Zustand, bei Ampelstops im Leerlauf. Grauenhaft. Entweder ist was schief gegangen oder Opel hat den Stand der Technik zurückgedreht.

Ein weiterer Werkstattaufenthalt ist vorprogrammiert. Und was noch viel mehr nervt. Der Wert des Wagens sinkt und sinkt. Der Verkauf steht aber irgendwann an. Der Wertverlust wird sich geschätzt wohl um die 15 % bewegen.
Es wird Zeit das mein Elektro Ioniq endlich zur Übergabe bereit steht. Da sich dies vermutlich noch ein dreiviertel Jahr hinzieht, bleibt die Hoffnung das sich die Unsicherheit zum Thema Diesel bis dahin wieder etwas gelegt hat.

Die versprochenen Umweltprämien bei einem Neukauf sind in meinen Augen nur ein weiteres Verkaufsprogramm. Will ich wieder ein Fahrzeug desselben Herstellers, der mich mit meinem jetzigen schon an der Nase herumgeführt hat? Nein will ich nicht.

Der Kreis zur obigen Behauptung das unsere Regierung eine ganz besonders innige Beziehung zur Autolobby pflegt, zeigt sich auch in dem vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) versandten Brief.
Darin wird ganz offiziell Werbung für den Umtausch umweltfreundlicher Autos der Hersteller VW, BMW und Mercedes gemacht. Inklusive Angaben zu den nötigen Kontaktadressen.
Von einer Behörde erwarte ich mir einfach Neutralität und keine Werbung.

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