Nach einem Bericht von PwC Autofacts nimmt die Elektromobilität weltweit Fahrt auf. Deutschland hinkt allerdings ein bisschen hinterher.

48,2 Prozent Wachstum in 2018

So hoch waren die Wachstumsraten in China, den USA und den fünf wichtigsten europäischen Märkten im Vergleich zu 2017. Im Vorjahr hatte man noch ein Wachstum von gut 36 Prozent. Die Kurve zeigt also deutlich nach oben. Die Wachstumsrate für 2018 betrifft logischerweise nur die ersten 3 Quartale.
Die Neuzulassung von vollelektrischen Fahrzeugen legte dabei um 77 Prozent zu. Ich denke das Teslas Model 3 das in den USA in Stückzahlen ausgeliefert wird einen großen Teil dazu beiträgt. Das zeigt sich deutlich in den Steigerungsraten von vollelektrischen Fahrzeugen in den USA von knapp 94 Prozent. Bemerkenswert.
Auch China hat eine Steigerung um rund 82 Prozent bei den reinen Elektroautos. Der Stellenwert von Hybriden nimmt ab.

Deutschland hinkt hinterher

Die Steigerungsraten in Deutschland nehmen sich da durchaus bescheidener aus. Als Grund dürfte die begrenzte Verfügbarkeit von vollelektrischen Autos eine Rolle spielen. Kaum ein Modell das man unter einem Jahr Lieferzeit erhält. In Deutschland.
Die Analyse von PwC weist darauf hin, das die Hersteller noch nicht die hohe Nachfrage nach Elektroautos bedienen können.
Auch, wenn einige neue Modelle der deutschen Hersteller angekündigt sind, ist fraglich, ob sich das im Kalenderjahr 2019 bereits auf die Zulassungszahlen auswirkt. Vor allem weiß keiner so wirklich, wann und ob vollelektrische Modelle von deutschen Herstellern tatsächlich ausgeliefert werden.

Größere Anstrengungen notwendig

Man kann die zögerliche Annahme von Elektroautos in Deutschland allerdings nicht allein den deutschen Herstellern anlasten. Man muss als Verbraucher ja nicht zwingend ein deutsches Fahrzeug kaufen. Aber wie bereits oben erwähnt. Man wartet lange, falls man sich für eine Elektroauto entscheidet.
Die staatliche Förderung für den Kauf von vollelektrischen Fahrzeugen wird nicht mal annähernd ausgeschöpft.
Man versucht mit steuerlichen Anreizen bei den Dienstwagen den Absatz zu befeuern.
Zusätzlich wollen Kommunen und Stadtwerke den Ausbau von Ladesäulen beschleunigen. Das hilft sicherlich um der „Reichweitenangst“ entgegen zu wirken. Immer ist die begrenzte Reichweite noch einer der Hauptgründe warum deutsche Autofahrer den Wechsel nicht wagen. Beinahe jeder stellt die Frage: Wie weit reicht die Batterie, wenn man ihm erzählt man habe sich für ein Elektroauto entschieden.
Praxistaugliche Modelle, die ja jetzt zunehmend kommen, sind ein weiterer Entscheidungsgrund. Man muss noch attraktiver werden um einen Wechsel zum E-Mobil interessanter zu machen, Neugierde zu wecken.

China größter Markt für Elektrofahrzeuge

In China wurden im dritten Quartal 2018 rund 200.000 vollelektrische Fahrzeuge neu zugelassen. Viele davon aus chinesischer Produktion. China ist auch einer der großen Märkte für deutsche Hersteller. Es ist immens wichtig so schnell wie möglich das Rennen aufzunehmen. Man kann nur hoffen das 2019 tatsächlich Volumenmodelle der deutschen Hersteller auf den Markt kommen, wenn man sich ansieht wie rasant sich der Markt für BEV’s entwickelt.

In Deutschland übt man sich derzeit im Spiel Schwarzer Peter.
Der wird munter zwischen der Regierung und den Autoherstellern hin und her geschoben. Jeder will die Elektromobilität voran bringen, das dauert zu lange und man schiebt die Schuld auf den jeweiligen anderen.
Zumindest gibt man aber nebenbei so halbwegs eigene Versäumnisse zu.

Positive Perspektive für das Auto fehlt

VW Chef Herbert Diess sagte der Bild am Sonntag, „Leider kann sich momentan kaum jemand in der deutschen Parteienlandschaft eine positive Perspektive für das Auto vorstellen“. In der Bundesrepublik fehle es an einer echten Agenda Auto.

Diess bemängelte weiterhin, dass es in Deutschland an der nötigen Infrastruktur für Elektroautos fehle.
Man könnte aber auch sagen, das von BMW, VW, Mercedes und Ford gerade im Aufbau befindende Ionnity Ladenetz macht zu langsame Fortschritte. Man nehme sich ein Beispiel an Tesla. Dort gibt es ein funktionierendes Super Charger Netz. Eigenfinanziert von Tesla. Ohne Schützenhilfe aus der deutschen Politik.
Man muss also nicht zwingend mit den Finger auf andere Schuldige zeigen.

Eine direkte Antwort auf den Vorwurf von Diess hat nun Bundesverkehrsminister Scheuer gegeben.

Wer die Politik auffordert eine Agenda für die Zukunft des Automobils zu entwickeln, muss erst einmal selbst zeigen was er drauf hat. Wer nur von der Herausforderungen der Zukunft redet, aber nicht die Produkte der Zukunft schnell in die Läden bringt, läuft Gefahr den Weltmeistertitel im Autobau zu verlieren. Es gehe nicht darum auf Autoshows immer wieder neue auf Hochglanz polierte Modellwagen unter dem Tuch hervorzuzaubern, sondern darum diese auch auf die Straße zu bringen.

Die Antwort von Diess lässt sicher auch nicht lange auf sich warten.

Fehlende Attraktivität deutscher Elektroautos

Wirtschaftsminister Altmaier hat vor kurzem die deutschen Hersteller gerügt, dass sie wenig attraktive Elektroautos bauen.
Mit Blick auf die amerikanische und asiatische Konkurrenz muss man ihm Recht geben.
Das Design und die Konzeption deutscher Elektroauto Modelle hat Nachholbedarf.
Ebenso Nachholbedarf bestehe beim Thema autonomes Fahren. Volkswagen Chef Diess gab an das er entschlossen ist, diesen Rückstand bei der Entwicklung aufzuholen. Er verwies jedoch darauf, dass viel von der staatlichen Regulierung abhänge.
Da ist er wieder, der schwarze Peter.

Es wird geredet und geredet. Während im Riesen Automarkt China gerade der Zug abfährt. Und ich bezweifle ob unsere deutschen Hersteller da noch aufspringen können, wenn sie nicht schnell in die Gänge kommen.

Volkswagen hat in der vergangenen Woche verkündet sich Batterien für Elektroautos in einer Größenordnung von 50 Millionen gesichert zu haben.

Nähere Details wurden erst einmal nicht genannt. Aber diese Summe lies aufhorchen. Zu einer Zeit in dem allgemein darüber diskutiert wird, das ein Mangel an Batteriefertigung herrscht.
Entweder ist es wie, man muss sagen schon üblich, eine vollmundige Ankündigung ohne entsprechenden Hintergrund, oder es ist tatsächlich ein außergewöhnlicher Deal gelungen.

Elektromobilität bei VW mit hoher Priorität

Ich bin ja kein großer Freund vom VW Konzern, auch aus eigener Erfahrung. Aber momentan geht man ziemlich offensiv mit dem Thema Elektromobilität um. Und ganz ehrlich, ich würde mir wünschen das sie es endlich auch entsprechend durchziehen.
Für die Zukunft der Elektromobilität wäre ein großes Engagement von VW sehr förderlich. Die Ladeinfrastruktur müsste einen Schub erhalten, von dem letztendlich alle profitieren.
Die Anzahl verfügbarer (praxistauglicher) Modelle würde sich steigern.
Und wenn VW die Elektroautos entsprechend bewirbt, dann kommt die Elektromobilität auch endlich bei einem großen Teil der Bevölkerung an und wird nicht nur als praxisfern gesehen.
Für die Meinungsbildung in Deutschland ist es, denke ich, wichtig das DER Autohersteller klare Kante zeigt.

Strategie oder Pfeifen im Wald

Gespannt sein darf man, ob VW es ernst meint und den Umbruch zur Elektromobilität jetzt zügig in Anspruch nimmt.
Bisher waren mir das zu viele Ankündigung bei wenig greifbaren Fakten. Viel

  • wir wollen
  • wir werden
  • geplant ist
  • es sollen

aber wenig zählbares. Gut besser spät als nie. Vielleicht wurde der Schuss in Wolfsburg jetzt doch endlich gehört.
Der Markt in China drängt die Hersteller ja in die Richtung elektrischer Antrieb.
Vielleicht haben auch die Verkaufszahlen von Tesla dazu beigetragen das man den Schritt jetzt zügig angehen will. Was mich allerdings stört ist die vollmundige Ankündigung: Wir werden günstiger sein als Tesla.
Ja, macht mal. Ein Elektroauto für unter 20.000 € ist angekündigt. Ohne Details zu nennen. Günstiger allein ist jedoch nicht allein ausschlaggebend.

Sexy Tesla

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat unter anderem auch Volkswagen dazu angehalten endlich ein Modell zu bringen das auch nur halb so sexy ist wie ein Tesla. „Was die Attraktivitiät ihrer E-Autos betrifft könnten sie tatsächlich noch einige frische Ideen einbringen“.

Ich möchte wirklich daran glauben das es ab 2021 eine größere Modellpalette von Elektroautos aus dem Hause Volkswagen geben wird. Überzeugt bin ich dennoch nicht.
Für mich klingt es zu sehr nach

Pfeifen im Wald

Zwickau solls richten

Das Volkswagenwerk Zwickau soll zum größten und auch leistungsstärksten Werk für Elektroautofertigung innerhalb des VW Konzerns ausgebaut werden.
Ab Ende 2019, also realistisch 2020, soll dort der VW I.D., ein kompakter E-Wagen, produziert werden.
Und das in Stückzahlen von 1.500 Fahrzeugen in Volllast ab 2021.
Der I.D. basiert als erstes Fahrzeug auf der MEB-Plattform welche für Elektroautos entwickelt wurde.
Auf dieser Plattform sollen mehrere Modelle entwickelt werden. Die Arbeitnehmer im Werk Zwickau sollen Zug um Zug auf die Fertigung von Elektroautos umgeschult werden, auch wenn die Automatisierung in der Produktion sich stark erhöhen wird, bestehe keine Gefahr für die Arbeitsplätze.

Momentan vergeht kaum ein Tag ohne das VW Neuigkeiten zur geplanten Umstellung der Flotte auf Elektroantrieb verlauten lässt. Dieser massive Strategiewechsel verwundert mich gerade etwas. Vielleicht hat man uns vorher nur einfach nicht an den Planungen teilhaben lassen?
Oder man will vom leidigen Dieselthema ablenken.

Update 13.12.2018

VW Betriebsratschef Bernd Osterloh hat die Aussagen von VW etwas relativiert. Nachdem ja ursprünglich davon die Rede war, das letzte Verbrennermodell 2026 zu präsentieren, hört sich das jetzt ein wenig anders an.
Es gäbe noch kein festes Ausstiegsdatum. Das hinge auch davon ab wie die Elektroautos von den Kunden angenommen werden. Zudem müsse die Ladeinfrastruktur endlich die nötigen Formen annehmen. Dies sei eine politische Aufgabe. Ähm wie genau hat das eigentlich Tesla mit seinen Superchargern hinbekommen…
Ob das Ende der Verbrenner, ein Schlüsselbereich der deutschen Hersteller, 2026, 2030 oder 2035 komme müsse sich erst noch zeigen. Zudem arbeite man an synthetischen Treibstoffen. Dies könne dem Verbrenner noch ein viel längeres Leben bescheren

Das Eichrecht mischt auch bei Stromverkaufsautomaten mit. So wird eine Ladesäule im Gesetz zum Eichrecht bezeichnet. Das sagt eigentlich auch schon einiges über die deutsche Gesetzgebung aus.

Problematik

Das Eichrecht verlangt eine geeichte Messbarkeit der verkauften Strommenge. Diese muss für den Nutzer auch nachträglich prüfbar sein. Die größten Probleme macht diese nachträgliche Prüfbarkeit der Daten.
Im Eichrecht gilt jede Ladesäule als Messgerät, eben analog zur Zapfsäule von Kraftstoff. Das ist ja erstmal auch gar nicht verwerflich sondern eher zu begrüßen.

Für verkauften Strom an einer Wechselstromladesäule (AC) ist zumindest die geeichte Erfassung der Strommengen weniger problematisch. Lösungen hierfür gibt es bereits.
Bei Gleichstromladesäulen (Schnellader  DC) hingegen wird es da schon schwieriger. Inzwischen gibt es zumindest zwei Module die die Zulassungshürde bei der Physikalischen Technischen Bundesanstalt geschafft haben.

Einfache aber nicht sehr intelligente Lösung

Der Ladesäulenbetreiber rechnet nicht mit Strommengen oder  nach Zeit ab. Eichrechtlich erlaubt ist auch eine Abrechnung nach Pauschale. Das wird derzeit teilweise genutzt und führt zu grotesken Entwicklungen. Ganz aktuell hat z.B. die Telekom bekannt gegeben an ihren Verteilerkästen per Pauschale abzurechnen.
Egal wie viel man Strom lädt, es kostet immer das gleiche. Eine Tankstelle sollte einmal auf diese Geschäftsidee kommen. Shitstorm vorprogrammiert. Meist ist diese Pauschale dann auch in einer Höhe die nur noch Kopfschütteln verursacht, aber mich sicher nicht dazu bewegt gerade dort zu laden.

Immer vorausgesetzt man weiß auch gerade was man an der entsprechenden Ladesäule zahlt.

Eine Preisangabe findet man bestenfalls in der Handy App. Falls Netz verfügbar….

Zeitbasierte Abrechnung

Auch die zur Abrechnung gebrauchte Zeit ist über geeichte Messeinheiten festzustellen.
Einfacher umzusetzen als die kWh Abrechnung, vor allem an DC Säulen. Gleichwohl aber auch ein ungerechtes System. Die Ladeleistung der einzelnen Fahrzeuge ist zu unterschiedlich und im Laufe des Ladevorgangs auch wechselnd. Als Übergangslösung sicher aber allemal praktikabler als Pauschaltarife.
Zumindest kann man mit dieser Abrechnung Dauerparker an den Ladesäulen vermeiden.

Transparente Abrechnung ist Pflicht

Vermutlich funktioniert es nur über die Gesetzgebung die Ladesäulenbetreiber zu einer transparenten Abrechnungsmethode zu zwingen. Die Flucht in die pauschale Abrechnung ist ein Holzweg.
Es sollte eine klare Anzeige vom zu zahlenden Preis geben, ähnlich wie es eben auch an den Tankstellen der Fall ist. Ebenso will ich auch nach dem Laden wissen was mich das kostet. Nicht erst am Monatsende oder noch später.

Oft hört man als Argument gegen Elektrofahrzeuge mit Batteriespeicher  (BEV), dass die Zukunft dem Wasserstoff gehört. Ist das wirklich so?

Stand heute

In Deutschland gibt es aktuell an die 50 Wasserstofftankstellen. Ein Ausbau des Netzes wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Technisch ist so eine Tankstelle aufgrund des hohen notwendigen Drucks bei der Speicherung nicht so einfach zu realisieren und daher auch sehr kostspielig.
Mit Kosten von mehr 1 Million Euro muss gerechnet werden.
Das Netz an Ladesäulen ist dagegen deutlich besser ausgebaut (Stand Nov. 18 ca. 9.500 Ladepunkte) und wird aktuell in hohem Tempo erweitert. Die Technik dafür ist vorhanden und mehr oder weniger ausgereift.

Die Herstellung von Wasserstoff aus Elektrolyse ist sehr energieintensiv. Eine Industrie zur Wasserstofffertigung für den Treibstoffsektor gibt es in größerem Stil in Deutschland noch nicht. Das Argument, dass der Wasserstoff aus überschüssigen Strom aus Wind- und Solarkraftwerken erzeugt wird greift nicht. Um die Fertigung einigermaßen kostendeckend zu betreiben muss die Produktion mindestens 4.000 Betriebsstunden im Jahr schaffen. So viele Überschuss Zeiten  haben wir aber bei weitem nicht.

Energiebilanz

Bei der Herstellung von Wasserstoff durch Elektrolyse und anschließender Umwandlung von Wasserstoff in Strom zum Antrieb des Elektromotors im Auto verbleiben von ursprünglich eingesetzten 100 kWh nur noch etwa 30 kWh. Also ganz ähnlich wie ein Verbrenner der nur ein Drittel der Energie aus seinem Treibstoff in Vortrieb umwandelt. Wohlwollend gerechnet hätte ein mit Wasserstoff betriebenes Fahrzeug einen Verbrauch von etwa 60 kWh auf 100 km.
Ein BEV liegt etwa bei 15kWh.

Um Wasserstoff zu verflüssigen, um ihn dementsprechend mit geringem Volumen zu transportieren, ist viel Energie zum Kühlen erforderlich. Der Kraftstoff um den Tankzug zu den Tankstellen zu schicken kommt ebenfalls noch dazu. Weiterer Energieeinsatz nötig.

Wasserstoff ist ein sehr flüchtiger Stoff. Was eine Lagerung in den Kraftstofftanks der Fahrzeuge erschwert.

Eine Fahrt über Landesgrenzen hinweg gestaltet sich noch schwierig, da im angrenzenden Ausland kaum Wasserstofftankstellen vorhanden sind; noch weniger als in Deutschland. Eine Reichweite von etwa 500 Kilometern hilft da nur bedingt weiter.

Aber es gibt auch Vorteile

Der Rohstoff um Wasserstoff zu erzeugen, also Wasser, ist beinahe unbegrenzt vorhanden. Bei der Verbrennung entsteht wieder nur Wasserdampf. Also hoch umweltfreundlich.
Die Betankung dauert nur einen Bruchteil so lang wie ein Ladevorgang beim BEV.

Die Forschung schreitet auch sicher mit großen Schritten voran. Ob das BEV der Weisheit letzter Schluss ist mag man bezweifeln. Aber Stand heute ist es auf jeden Fall eine deutlich ausgereiftere alltagstaugliche Technik die jedermann (abgesehen von den hohen Lieferzeiten durch starke Nachfrage) sofort einsetzen kann.

Meiner Meinung nach wird es noch einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern bis ein Wasserstoff Fahrzeug eine Alternative zum jetzigen Elektroauto sein wird.

Aber die Zeit bis dahin kann nicht mit weiteren Verbrenner Neuzulassungen überbrückt werden.

Wasserstoff als Speicherlösung für den Überschuss Strom kann vorübergehend vielleicht eine Lösung sein.
Wobei es sicher sinnvoller ist auf intelligente Stromnetze zu setzen, aber das ist ein anderes Thema….

Die Zeit ist reif für Elektromobilität und irgendwann in Zukunft dann vielleicht auch mit Wasserstoff als Treibstoff

Am 08. November 2018 war der bislang letzte Dieselgipfel zwischen unserem Verkehrsminister Andreas Scheuer und den drei deutschen Autoherstellern VW, BMW und Mercedes. Opel, mein Hersteller, vermutlich weil nicht mehr deutsch als Angehöriger des PSA Konzerns, war nicht dabei.  Übrigens alle anderen Hersteller auch nicht. Aber die haben ja auch keine schmutzigen Diesel (Ironie).

Ergebnis

Diskussionswürdig. Teilweise versteh ich es einfach nicht mehr. Das heißt, eigentlich verstehe ich schon. Die Beziehung Regierung und Autolobby ist eben eine ganz besondere. Wie soll da ein tragfähiger Entschluss zustande kommen. Worüber man immer und immer wieder verhandelt sind die leidigen Hardwarenachrüstungen. Und auch diesmal wehren sich die Hersteller mit Händen und Füßen.
BMW lehnt Hardwarenachrüstungen komplett ab. Können die sich das erlauben? Vermutlich, man hat zumindest nichts Gegenteiliges von unserem Gesetzgeber gehört.
VW will die Hardwarenachrüstung nur auf Kundennachfrage anbieten und sich an den Kosten bis zu einer Höhe von jetzt 3.000 € (vormals 2.400 €) beteiligen. Bis zu einer Höhe ist auch eine gute Formulierung.
Mercedes beteiligt sich auch bis zu 3.000 €.

Aber alles nur, wenn der Halter in einer intensiv belasteten Stadt das Fahrzeug zugelassen hat.

Aber wie sieht überhaupt so eine Hardwarenachrüstung aus? Was bringt sie überhaupt? Man kann es gar nicht so wirklich sagen. Bis dato gibt es keine zugelassene Lösung! Auch nicht für viel Geld. Inzwischen gibt es aber wohl zumindest von zwei Herstellern einen Antrag auf Zulassung ihrer Technik.

Softwarelösung derzeit Stand der Technik

Mein Opel Insignia hat vor zwei Wochen eine freiwillige Produktverbesserungsmaßnahme aufgespielt bekommen. Ich hab dies im Rahmen einer fälligen Wartung mit erledigen lassen. Der verpflichtende Rückruf, der aus einer freiwilligen Maßnahme eine Pflichtveranstaltung macht, steht vor der Tür.Versprochen wurde

  • kein Mehrverbrauch (kann ich bestätigen)
  • keine Leistungseinbußen (bin mir nicht sicher)
  • keine sonstigen Einschränkungen (dazu unten mehr)
  • Der AdBlue Verbrauch kann steigen (Jawoll! Ordentlich!).

Was ich definitiv sagen kann, die Laufkultur des Motors ist um Klassen schlechter. Er klingt nicht nur kalt wie ein Dieselmotor eben früher geklungen hat. Er rüttelt sich und schüttelt sich. Vor allem im halb warmen Zustand, bei Ampelstops im Leerlauf. Grauenhaft. Entweder ist was schief gegangen oder Opel hat den Stand der Technik zurückgedreht.

Ein weiterer Werkstattaufenthalt ist vorprogrammiert. Und was noch viel mehr nervt. Der Wert des Wagens sinkt und sinkt. Der Verkauf steht aber irgendwann an. Der Wertverlust wird sich geschätzt wohl um die 15 % bewegen.
Es wird Zeit das mein Elektro Ioniq endlich zur Übergabe bereit steht. Da sich dies vermutlich noch ein dreiviertel Jahr hinzieht, bleibt die Hoffnung das sich die Unsicherheit zum Thema Diesel bis dahin wieder etwas gelegt hat.

Die versprochenen Umweltprämien bei einem Neukauf sind in meinen Augen nur ein weiteres Verkaufsprogramm. Will ich wieder ein Fahrzeug desselben Herstellers, der mich mit meinem jetzigen schon an der Nase herumgeführt hat? Nein will ich nicht.

Der Kreis zur obigen Behauptung das unsere Regierung eine ganz besonders innige Beziehung zur Autolobby pflegt, zeigt sich auch in dem vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) versandten Brief.
Darin wird ganz offiziell Werbung für den Umtausch umweltfreundlicher Autos der Hersteller VW, BMW und Mercedes gemacht. Inklusive Angaben zu den nötigen Kontaktadressen.
Von einer Behörde erwarte ich mir einfach Neutralität und keine Werbung.

Erneuerbare Energien haben den Brutto Stromverbrauch in Deutschland  in den 3 ersten Quartalen 2018 zu 38 Prozent gedeckt.
Dazu zählen

  • Windkraft
  • Sonne
  • Wasser
  • Biomasse

Damit wurde annähernd soviel Strom aus erneuerbaren Energien wie aus Kohlestrom erzeugt.

Damit setzt sich der Aufwärtstrend der letzten Jahre für die Ökostromhersteller fort. Für die Elektromobilität ist das eine sehr gute Nachricht. Muss man sich doch immer wieder, wenn auch ungerechtfertigte, Kritik anhören bezüglich des deutschen Strommix.

Ökostromverwendung wichtiger Punkt

Wenn man es Ernst meint mit der Entwicklung der E-Mobilität, dann steht dies im untrennbaren Zusammenhang mit der Nutzung erneuerbarer Energien. Die Bundesregierung muss jetzt die Weichen richtig stellen um die Umstellung auf „grünen“ Strom zu beschleunigen. Dies wurde sinngemäß auch vom Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) so gefordert. Dessen Chef, Stefan Kapferer, sagte u.a.

Es muss sichergestellt werden, dass beim weiteren Ausbau kein Fadenriss entsteht.

Die Verwendung von Ökostrom zum Laden von Elektroautos sollte Pflicht werden. Benötigt wird aber ganz sicher ein funktionierendes Speichersystem. Meiner Meinung nach ist dies eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.

Die Förderungen für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien wurden jedoch in letzter Zeit zurückgefahren. Es wird sich zeigen, ob der Markt schon stark genug ist um sich, auch ohne Förderungen, stärker weiter zu entwickeln.

Ladesäulen gibt es. Rein von der Anzahl auch genug. Ein wenig ungerecht verteilt vielleicht. Aber die Anzahl ist auch gar nicht das Problem. Die Ladeinfrastruktur wächst langsam aber stetig.

Es fehlt ein Konzept und der Wille eine kundenfreundliche Infrastruktur aufzubauen.

Ärgernisse

  • Ladekartenflut
  • Tarifdschungel
  • lang anhaltende Defekte
  • unterschiedlichste Abrechnungsmodelle
  • unattraktive Standorte

1 Million Elektroautos bis 2020

Die deutsche  Regierung hatte, und soweit ich weiß hat sie es immer noch, das Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen bis 2020. Wenn es nicht so traurig wäre, eine absolute Lachnummer. Eine Absichtserklärung ohne Konzept, ohne Ideen und vor allem ohne den Willen das auch umzusetzen. Ein Lippenbekenntnis, wie so oft in letzter Zeit.

So etwas ärgert mich maßlos. Die Wahrheit ist, die Regierung tut unserer Autoindustrie nicht weh. Blockiert den Umstieg zur Elektromobilität wo immer sich die Möglichkeit dafür bietet, getrieben von den Auto Lobbyisten. Die Hersteller selbst wollen auf diesen (Elektro-) Zug am aller wenigsten aufspringen. Na gut, seit Jahren wird ein wahres Modellfeuerwerk an Elektroautos von den deutschen Herstellern angekündigt. Nur die Jahreszahlen verschieben sich immer weiter nach hinten. Siehe auch

Deutschland wird gerade von einer zukunftsträchtigen Entwicklung abgekoppelt.

Gut man sollte nicht ausschließlich auf die deutschen Hersteller einprügeln, auch alle anderen bekleckern sich nicht mit Ruhm. Aber ich schweife ab.

Die Deutsche Telekom bietet Lösung, oder eher nicht?

Vielleicht wird ja auch die Deutsche Telekom der Heilsbringer was Ladesäulen angeht. In Bonn und Darmstadt wurden jetzt erste öffentliche Ladesäulen in Betrieb genommen. Und zwar an vorhandenen Verteilerkästen der Deutschen Telekom. Je Verteilerkasten ist die Planung mit 2 Typ-2 Ladesteckern mit jeweils 11 kW. Naja, besser als gar keine Lademöglichkeit. Mein geplanter Hyundai Ioniq lädt an diesem Stecker dann einige Stunden um fit für die Weiterfahrt zu sein. Aber das Problem sollte man nicht der Telekom anlasten.  Der Preis für eine Ladung, egal wie viel, 7,89 Euro. Und juhu, da ist sie wieder die kundenfreundliche Lösung. Wer denkt sich sowas aus.
Glück, wenn man zuhause laden kann. So wie bei mir, die kwh für etwa 28 Cent. Ebenfalls Ökostrom, so wie bei der  Deutsche Telekom auch.
Eine Heimladung, sollte ich völlig leergefahren sein, kostet mich so maximal 7,84 Euro. Na ist doch fast das gleiche. Nur werde ich seltenst mit einem völlig leeren Fahrzeug an eine öffentliche Ladesäule gehen und dort den Wagen komplett vollknallen. Der Punkt ist einfach der, welcher Fahrer eines Verbrenners würde an der Tankstelle einen Pauschalpreis akzeptieren, egal wieviel er tankt.

Ach ja, bezüglich der eher bescheidenen Ladeleistung hat die Telekom noch ein Ass im Ärmel. Man will in nächster Zeit ein Netz mit Schnelladesäulen aufbauen. Geplant sind langfristig wohl 500. Preis pro Ladevorgang, knapp 15 Euro…pauschal.

Super Geschäftsidee, wird der Hit!

Dazu passt auch der folgende verlinkte Bericht:

https://ecomento.de/2018/11/06/verbraucherzentralen-vzbv-chaos-an-elektroauto-ladesaeulen-beenden/

Vor den Genuss des Elektroautofahrens haben die Hersteller, beinahe übergreifend, die Lieferzeiten vorgeschaltet.

Es ist quasi bei keinem Modell möglich, dieses ab Hof des Händlers zu kaufen. Für den von mir gewählten Hyundai Ioniq warte ich beispielsweise +- 1 Jahr. Da fühlt man sich doch in längst vergangen geglaubte Zeiten zurück versetzt. Immerhin hatte mein Händler aber ein Fahrzeug zur Probefahrt zur Verfügung. Eine Lieferzeit konnte er mir aber bei Bestellung nur sehr vage formulieren, wohl aber etwa ein Jahr. Was sich auch in etwa mit den Aussagen im goingelectric Forum deckt.

Aktuell, Stand November 2018 scheint es so, als ob sich die Lieferzeiten eventuell ein wenig verkürzen würden. Es gibt ein Facelift beim Ioniq im ersten Quartal 2019, so sollten da zumindest alle bis jetzt bestellten Wagen produziert sein. Bis sie dann den Weg nach Europa und insbesondere Deutschland finden, wird sicher auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Der kürzlich erschienene und inzwischen in Auslieferung befindliche Hyundai Kona glänzt mit noch höheren Lieferzeiten. Aber was nimmt man als zukünftiger E-Mobilist nicht alles auf sich. Es gibt aber kaum sofort verfügbare Alternativen.

Hyundai Kona Heckleuchte

Kona Heckleuchte

Warum diese ewig langen Lieferzeiten….

Offensichtlich gibt es hier eine große Diskrepanz von Produktionskapazitäten und Nachfrage nach Elektroautos. Dies hat vielerlei Gründe.

  • Unterschätzte Absatzmöglichkeiten
  • Begrenzte Produktionskapazitäten
  • Engpässe bei der Batteriefertigung
  • wenig Interesse der Autokonzerne  an einer Umstellung auf E-Mobilität (Tesla eindeutig ausgenommen)
  • und noch einiges mehr, von dem wir Endverbraucher aber sicher nur einen Kleinen Teil erfahren.

Immer wieder hört man von Herstellerseite man habe die Nachfrage nach Elektroautos unterschätzt. Richtig, aber auch nur die halbe Wahrheit. Wie groß kann das Interesse sein die Flotte auf E-Antrieb umzustellen? Man gräbt sich dadurch ja einen Großteil vom Folgeumsatz ab. Kaum mehr Wartungsaufwand, wenig Verschleiss, wenig bewegliche Teile im Motor die defektanfällig wären.

Wenn man bedenkt, dass beispielsweise der Volkswagenkonzern in 2017 ca. 311.000 VW Golf produziert hat, und davon nur ca. 3.000 E-Golfs auf die Straße kamen, dann lässt einen das doch den Kopf schütteln. War da nicht mal der Plan mit 1 Mio. Elektrofahrzeugen bis 2020??? Und auch VW könnte deutlich mehr E-Golf absetzen, falls den welche verfügbar wären. Schon mal beim VW-Händler des Vertrauens nach einer Probefahrt im E-Golf angefragt?

Nachfrage steigt zunehmend

Offensichtlich schwenkt der gemeine Autofahrer aber so ganz, ganz langsam um und WILL elektrisch fahren. Zwar immer noch verschwindend wenig, aber doch schon in einer Zahl, dass man sich um verfügbare Fahrzeuge beinahe streitet. Und die anhaltenden Steigerungen bei den Zulassungszahlen von rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen spricht eine eigene Sprache. Es wären noch deutlich mehr, wenn Fahrzeuge verfügbar wären. Viele potentielle Kunden schreckt man mit solchen Lieferzeiten auch ganz einfach ab.

Zeit für die Hersteller zu reagieren!

Die Frage ist nur: Wollen sie nicht oder können sie nicht…..

Update 10. Dezember 2018

Mein Mitte September bestellter Ioniq befindet sich scheinbar im Zulauf. Vermutlich trifft er noch vor dem Jahreswechsel beim Händler ein.
Diese Nachricht kam für mich völlig überraschend, über die Gründe, warum es jetzt so schnell ging, kann ich noch nichts sagen. Ich werde berichten

Bis vor einigen Wochen, na gut, einigen Monaten war die automobile Welt für mich noch in Ordnung, so wie sie war.
Mein bisheriges Fahrzeug, ein Opel Insignia CDTI Diesel mit 170 PS verrichtete (und tut das auch heute noch) klaglos seinen Dienst. Dieselaffäre hin oder her. Der Hersteller hat zwar schon einige Male darauf hingewiesen das durch eine „freiwillige Produktverbesserungsmaßnahme“ das Auto noch viel umweltfreundlicher laufen würde, aber dazu an anderer Stelle mehr…
Jetzt heißt es Verbrenner ade.

E-Bike als Ideengeber

Die Idee den Verbrenner durch ein E-Auto zu ersetzten kam mir, oh Wunder, beim Fahrradfahren, genau genommen beim E-Bike fahren. Im Frühjahr diesen Jahres hatte ich mein Biobike gegen ein E-Bike getauscht um die 27 km einfache Pendelstrecke öfter einmal mit dem Fahrrad zurück zu legen. Ausschlaggebend dafür war unter anderem die Megabaustelle auf der A3 mit befürchtetem Verkehrschaos.

Die Erfahrung wieviel Energie inzwischen in einem relativ kleinen Akku steckt hat mich doch beeindruckt.

E- also auch im Auto

Man sollte einmal so ein E-Auto Probefahren. Kann ich nur jedem raten der sich mit dem Gedanken trägt (eigentlich auch wenn er sich nicht mit dem Gedanken trägt) seine Verbrenner-Karriere zu beenden. Einen Hyundai Ioniq, ein Wochenende Probe gefahren, herzlichen Dank an das Autohaus Breu in Straubing, und der Wagen wurde bestellt.

Ich war vollauf begeistert. Hatte ich mich doch im Vorfeld schon lange und ausgiebig informiert, aber das Fahrerlebnis hat mich letztendlich überzeugt. Die Zukunft, für mich, ist elektrisch. Davon handelt im wesentlichen dieser Blog.

Ich freue mich über Kommentare, positiv wie negativ, und hoffe ich schreibe nicht nur für mich…