CO2 bei der Akku Herstellung

CO2 bei der Akkuherstellung

Der Akku im Ioniq tut seinen Dienst, Sommer wie Winter. Doch wie ist das mit dem CO2 bei der Akkuherstellung? Es fällt ja einiges an CO2 an. Es kursieren dabei unterschiedliche Zahlen. Basis ist oftmals eine Schätzung, da sich kein Hersteller gerne in die Karten sehen lässt. Nun wurde eine neue Studie veröffentlicht, in der die Herstellung der Batterie für das Elektroauto deutlich weniger umweltschädlich dargestellt wird als in den bisherigen Veröffentlichungen.

Der CO2 Countdown auf meiner Webseite

Auf meiner CO2-Seite habe ich den CO2 Rucksack für mein Tesla Model 3 mit meinen gefahrenen Kilometern gegengerechnet. Dabei wurde für die Herstellung des Akkus ein Wert von 140 kg pro kWh Akkukapazität angenommen. Diese Zahlen sind als überholt zu  betrachten. Ich habe den Wert  und die Berechnung angepasst.
Der CO2 Rucksack des Vorgängers, dem Ioniq ist im günstigsten Fall nach 17.000 km abgefahren. Bei der Berechnung mit dem ungünstigen Wert sind 30.000 km notwendig.
Das heißt in meinem Falle auch, das ich nach weniger als einem Jahr, nun auf Dauer CO2 günstiger als jeder Verbrenner unterwegs bin.

Mit den neuesten Zahlen wäre dieser Wert sogar noch günstiger ausgefallen. Fakt ist jedenfalls, ein Elektroauto ist, auf seine Lebendauer gerechnet, in jedem Fall deutlich schadstoffärmer zu betreiben als ein Verbrenner PKW.

Schweden Studie 2.0

Die ursprünglich so schlechten CO2 Werte die angeblich bei der Akkuproduktion entstehen sollten entstammen der sogenannten „Schweden Studie“. Nachzulesen in Auszügen u.a. unter diesem Link

Zusätzlich wurde diese Studie dann noch von einem Journalisten falsch ausgelegt. Daher stammen dann auch die 17 Tonnen CO2 für einen Tesla Akku. Diese Zahl geistert immer wieder durch die Medien.
Diese sogenannten Fakten wurden fleißig weiter verbreitet. Obwohl sie keiner hinterfragt oder verifiziert hat.
Der schwedische Autor der Studie hatte mehrmals betont, das diese Auslegung nicht seinem Ergebnis der Studie entspricht.

Das ganze Werk wurde jetzt upgedatet und ist mit den neuen Zahlen an die Öffentlichkeit gegangen.
Menschen, welche die 17 Tonnen für bare Münze nahmen, werden jetzt den gleichen Autoren vorwerfen, daß sie falsche Zahlen verbreiten. Die neuen CO2 Werte lassen die Batterieherstellung für Elektroautos aber deutlich umweltfreundlicher erscheinen.

Wieviel CO2 entsteht nun bei der Akkuherstellung

Das Svenska Miljöinstitutet (IVL) hat in der  „Schweden-Studie 2.0“ folgende Werte veröffentlicht.

Pro kWh Kapazität der Batterie werden zwischen 61 und 106 kg CO2 Äquivalent freigesetzt. Und somit ist der Wert jetzt erheblich niedriger als die früher publizierten 150 bis 200 kg.
Für die chinesischen Akkuhersteller wurde noch einen Aufschlag eingerechnet. Hier ist  kein verlässliches Zahlenmaterial verfügbar. Der Wert wurde auf 146 kg festgelegt.

Die verbesserten Zahlen begründen sich mit einer inzwischen hoch gefahrenen Produktion von Akkus für Elektroautos. Damit entstehen umgerechnet auch weniger Schadstoffe je Einheit. Zudem wird der genutzte Strom zur Herstellung in immer höheren Masse regenerativ gewonnen. Welchen CO2 Wert Tesla sich dabei anrechnen muss ist unklar. Tesla gewinnt in seiner Gigafactory erhebliche Mengen Strom aus der auf dem Hallendach montierten PV-Anlage.

Neueste Studie der TU Eindhoven

Mit dem neuesten verfügbaren Zahlenmaterial wurde der CO2-Rucksack für die Batterie des Elektroautos nochmals neu gerechnet.
Ein Tesla Model 3 mit 73 kWh Batterie wurde dabei mit einem Mercedes C 220 d verglichen. Bei diesem Vergleich fährt das Model 3 bereits nach 30.000 km schadstoffärmer als der Mercedes.
Im Mittelwert geht man davon aus, dass 75 kg CO2 bei der Herstellung pro 1 kWh Akkukapazität emittiert wird. Dabei wird also weder der beste, noch der schlechteste Strommix für die Herstellung des Akkus angenommen.

Luft nach oben vorhanden

Nachdem der Anteil an regenerativem Strom immer größer wird, bessert sich die Umweltbilanz des Elektroautos immer schneller. Der Vorteil des Elektroautos gegenüber einem Verbrenner wird somit immer deutlicher.
Ein Verbrenner kann kaum sauberer produziert werden. Beim Elektroauto hat man noch Potential auch die Herstellung, vor allem des Akkus, CO2 freundlicher zu gestalten. Dieser Spielraum muss so schnell als möglich genutzt und ausgeschöpft werden.
Der „Fahrstrom“ wird ohnehin immer sauberer werden, in den kommenden Jahren. Bei der Ölindustrie ist davon leider nichts zu erkennen.

Die am 09.12.2019 beschlossene Förderung einer Batterieproduktion in der EU lässt hoffen, das wir uns zielstrebig in diese Richtung bewegen werden.

Inzwischen (Februar 2021) wurde bekannt, dass Tesla wohl einen Teil der Batterieförderung für seine Gigafactory mit angegliederter Akkuherstellung bekommen wird. Es geht in die richtige Richtung.

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